Joseph H. Lewis: Terror in a Texas Town (USA 1959)

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Joseph H. Lewis: Terror in a Texas Town (USA 1959)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Das lässt sich (nach einem höchst irritierenden, weil erst mal Orientierung nicht herstellenden Anfang) nicht ungewöhnlich an: der aufrechte alte Farmer Hanson wird ermordet, weil der so skrupellose wie reiche Unternehmer Öl auf seinem Grundstück vermutet. Es gibt einen Zeugen, der, mit Recht um sein Leben fürchtend, noch mit der Wahrheit zaudert, als Hansons Sohn nach zwanzig Jahren, aber nur drei Tage nach dem Mord am Vater, nach Prairie Town zurückkehrt. Sterling Hayden, der ihn spielt, ist ein Ereignis. Ein sturer Seefahrer (wie der Vater, dessen Harpune im Showdown eine wichtige Rolle spielen wird), dem die Worte mit starkem schwedischen Akzent (der, so falsch er klingen mag, nichts Lächerliches hat) aus dem Mund kollern, so langsam wie entschieden. Ein Mann wie ein Baum, nicht begriffsstutzig, sondern stur. Entschlossen, wie einer nur sein kann, sich sein Recht zu verschaffen, gegen alle Widrigkeiten: das Geld und die Arroganz des Unternehmers, die schiere Bösartigkeit des Killers mit dem gelähmten rechten Arm, den Opportunismus der Einwohner, die Willfährigkeit des Sheriffs.

Terror in a Texas Town ist dabei, über weite Strecken, ein Film mit Western-Struktur und Noir-Atmosphäre. Die Auseinandersetzungen gewinnen ihre Intensität nicht durch Action, sondern durch Figurenkonstellation und Langsamkeit. Lewis modelliert den Raum als Ausdruck von Spannungen. Sorgfältig arrangiert er Vorder- und Hintergründe, die Kamera, oft unbewegt, umso aussagekräftiger in der Bewegung, gibt dem Raum den Rahmen. Der Blick ist konzentriert, nichts Zufälliges scheint Platz zu haben in den Bildern. Beinahe atemberaubend, wie das Spiel der Hauptdarsteller, gar nicht subtil, aber sehr nachdrücklich, gegeneinander postiert wird: Hanson, der jedes seiner Worte sich abzuringen scheint und McNeil, der Killer (Sebastian Cabot), lauernd, seine Drohungen zwischen den Zähnen hervorstoßend. Beide gleich unbewegt an der Oberfläche, beide zu allem entschlossen. Erstaunlich genug, dass der Score ganz kongenial ist, insbesondere ein Fanfarenmotiv, das gelegentlich ins Atonale abdriftet.

Es ist schwer zu vermitteln, wie ungewöhnlich dieser Film ist. Erzählt man, was passiert, klingt das nach einem generischen Western mit leichten Variationen (die Harpune ist, neben der schwedischen Herkunft des Helden, gewiss die augenfälligste). Lewis aber macht daraus ein immer wieder auf Momente existenzieller Hoffnungslosigkeit stoßendes Psychodrama. Die Mittel, die er verwendet, sind vielleicht nicht minimalistisch, aber atemberaubend konsequent. Für die Ankunft Hansons wie des Killers in der Stadt wählt er unbeirrbar mehrmals hintereinander dieselbe Einstellung, erhöht so, ganz unspektakulär, den Eindruck des wiederholten Ansturms gegen den immerselben Widerstand. An der Oberfläche passiert nicht viel in diesem Film, darunter aber sind die Spannungen kaum erträglich.

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