Michael Powell: The Spy in Black (GB 1939)

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Michael Powell: The Spy in Black (GB 1939)

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Michael Powell: The Spy in Black (GB 1939)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Den Ernst der Spionage zum Spiel macht das Motorrad. Was tut das Motorrad im U-Boot? "Camouflage", sagt Conrad Veidt, der Spion, der auf die Insel kam. Hoy heißt die Insel (Orkneys), es ist das Jahr 1917, und auf der Insel findet U-Boot-Kapitän Hardt eine Spionin, die er mit einem Lied aus uralten Zeiten erkennt: "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin". Nichts freilich ist, was es scheint: ein Spionagefilm. Dessen Ernst durch den Pressburger/Powellschen Sinn fürs Spiel, für die ins Schrullige tendierende Albernheit nicht einmal unterminiert wird. Es bleiben Spannungsmomente und es bleibt, am Ende, gar beinahe etwas wie Tragik. Ohnehin sind die Rollen nicht so klar verteilt, wie man denken sollte. Conrad Veidt ist, als deutscher Spion, die Hauptfigur des Films, findet am Ende zu einer Statur, die ihm - das hört und sieht man gleich - von den großen Auftritten auf Weimarer Bühnen her noch in den expressionistisch geschulten Gliedern steckt.

Als er landet, auf Hoy, mit dem Motorrad, das aus dem U-Boot kommt, begegnet er erst einem Schaf. Das blökt. Er blökt zurück. Das ist der Powell/Pressburger-Touch. Sie sehen das Skurrile in jedem Stoff und der Stoff wehrt sich in der Regel nicht, dann jedenfalls, wenn sie es nicht übertreiben. Und manchmal sind sie sehr subtil: Etwa wenn Powell einmal von den betenden Händen eines Priesters auf die gefesselten Hände eines anderen Priesters schneidet, eine Ähnlichkeitsmontage, deren Witz im Kontrast liegt. Oder wenn in zweimal haargenau derselben Einstellung - mit einigen Minuten Abstand - eine Frau halbnah quer durchs Bild liegt: eine Verdopplung der Passfoto-Vertauschung, der Vertauschung der Frauen, deren Idenität hier im Bild frech behauptet wird. Am Ende stellt sich heraus: da war, der Einstellung sehr zum Trotz, noch viel mehr vertauscht als man dachte.

Oder: Zweimal dieselbe Einstellung auf den stieren Blick von Conrad Veidt. Einmal sieht er ein Stück Butter (der Film beginnt, mehr oder weniger, mit einer Zeitungsschlagzeile: England starving), einmal sieht er durchs Fenster die große Flotte der königlichen Armee. Diese Korrespondenzen durchziehen den Film (und generell: die Filme von Powell/Pressburger) und sie stehen durchaus in der romantischen Tradition von Ironie und Humor. Wobei den beiden - gut britisch vielleicht - der Humor als Relativierung des Großen durchs Kleine näher liegt als die subversive Kraft der ironischen Umkehrung. Es gilt aber auch, dass der Humor als Verkleinerung des Großen in ernsten Genres wie dem Spionage- und Kriegsfilm seine ganz eigenen Fliehkräfte entwickelt.

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