DVD-Informationen bei Jump Cut

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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
99 Euro Films  (D 2001)

 

VÖ: 03.12.2003 (Kauf)

Label: eurovideo

Regie: Mark Schlichter, Michael Klier, Matthias Glasner, Esther Gronenborn, Peter Lohmeyer, Nicolette Krebitz u.a.

Darsteller: Alexandra-Maria Lara, Richy Müller, Oliver Korritke, Laura Tonke, Axel Prahl, Julia Hummer, Antonia Wannek uvm.

 

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DVD-Informationen
99 Euro Films

12 deutsche Filmemacher beschränken sich selbst und legen einfach los. Eine Idee haben, etwas erzählen wollen und dies mit Begeisterung und Liebe zum Film umsetzen. Budget jeweils 99 Euro, Aufnahmematerial MiniDV, Laufzeit je 5 Minuten. (Quelle: eurovideo)

Natürlich sind die besagten 99 Euro lediglich ein symbolischer Betrag, den die Filmemacher zwar erhielten aber eben zuallerletzt um das Budget ihrer Produktion zu tragen - im Abspann läßt sich dann auch nachlesen für was man das Geld dann konkret verpulverte. Und natürlich kann man für 99 Euro keinen Film machen, den sich hinterher irgendjemand anschauen will - es sei denn man bekommt alles gestellt, geschenkt, geliehen oder man heißt Romuald Karmakar. Aber das ist hier gar nicht der Punkt. Das Konzept der Beschränkung ist das spannende und das Label, von wegen 99€, ist derart griffig und einfach, dass es schon genial ist.

Bei der Beschreibung der entstandenen Filme kann man sich durchaus ebenso in Beschränkung üben. Die Skala umfaßt von "bodenlos" über "entzückend" bis hin zu "bemerkenswert" so ziemlich alle denkbaren Abstufungen. Für mich die größte Überraschung war Nicolette Krebitz Film "Mon cherie". In einer langen fließenden Bewegung werden 4 junge Frauen beim Abendspaziergang im Rotlichtmilieu gezeigt. Diese erste Einstellung, unterstützt vom hypnotischen Sound von Terranova, beschreibt mit Stimmungen mehr als so manch müßig-bemühter Dialog, von denen es anderweitig ausreichend Anschauungsmaterial zu bestaunen gibt. Vieles bei dieser Collection ist Geschmackssache, zu ernst sollte man das Ganze nun auch nicht nehmen und insgesamt sind knapp 80 Minuten abwechslungsreiche Unterhaltung garantiert.

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[Image]

Die Bildqualität ist MiniDV pur. Ich glaube nicht, dass in der Nachbearbeitung allzuviel dran gedreht wurde. Der Transfer vom 35mm Blow-up, der im Kino zu sehen war, wurde ohne größere Fehler bewerkstelligt. Das gleiche trifft auf den Ton zu. Ich konnte die Dialogpassagen problemlos verstehen. Bei der Mischung gabs keine kritischeren Momente zu bewältigen, die Musik kommt in Dolby Stereo ausreichend fett rüber: alles im grünen Bereich. Schade aber: quasi kein Zusatzmaterial, sieht man vom albernen Manifest und den Texttafeln zu entsprechenden Biografien ab.

Technische Daten:

Ton: 1. Dolby Stereo deutsch
Bild: 4:3
Ländercode: 0
Untertitel: englisch
Spielfilmlänge: 79 Minuten
FSK: 12

Zusatzmaterial:

Biografien
99€ Films Manifest

(Thomas Reuthebuch)