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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
R.W. Fassbinder: Die Sehnsucht der Veronika Voss (Deutschland 1982)

 

Anbieter: Kinowelt
VÖ: 18.05.2004
Regie: R.W. Fassbinder
Darsteller: Rosel Zech, Hilmar Thate, Cornelia Froboess, Annemarie Düringer, Doris Schade u.a.

 

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DVD-Informationen
R.W. Fassbinder: Die Sehnsucht der Veronika Voss (Deutschland 1982)

"München 1955: Der Sportlehrer Robert Krohn (Hilmar Thate) lernt den früheren UFA-Filmstar Veronika Voss (Rosel Zech) kennen. Die Kriegszeit und der Untergang der glanzvollen deutschen Filmindustrie beendeten Veronikas Karriere und zerstörten ihre Ehe. Niemand interessiert sich mehr für den ehemaligen großen Filmstar. Ihr einziger Ausweg ist die Flucht in Alkohol und Morphium, was wiederum die skrupellose Ärztin Dr. Katz rücksichtslos ausnutzt. Robert will sie aus diesem Teufelskreis befreien und stellt der Ärztin eine Falle?" (Quelle: Kinowelt)

Fassbinders dritter Film seiner Adenauer-Ära-Trilogie (nach Lola und Die Ehe der Maria Braun) brachte ihm auf der Berlinale 1982 nach vielen Wettbewerbsteilnahmen endlich den Goldenen Bären ein. Dennoch wurde der bildästhetisch nostalgisch gehaltene Film nicht nur gelobt: Zur Kinoauswertung kurz nach dem Festival sprachen die Kritiker vor allem von einer ungebührlichen Mimikry der 50er Jahre. Ein heutiges Verständnis von Nostalgie im Film steht dem heute gewiss etwas unverkrampfter gegenüber: Der deutlich von der Cinephilie seines Auteurs gezeichnete Film besteht vor allem als exzellent fotografiertes, intelligent inszeniertes menschliches Drama - und ist obendrein motivisch wie ästhetisch deutlich als Blaupause für Oskar Röhlers Die Unberührbare (2000) zu erkennen.

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Nachdem die von anderem Hause groß angekündigte Fassbinder-Kollektion, die insgesamt 20 Werke des Regisseurs, ergänzt durch Kurzfilme und ähnliche Raritäten, hochwertig aufbereitet umfassen sollte, sang- und klanglos nach acht Titeln eingestellt wurde, ist es erfreulich, dass sich nun Kinowelt um eine Reihe von Fassbinderfilmen auf DVD bemüht. Nach der Veröffentlichung von Lola (1981) handelt es sich hier bereits um die zweite Veröffentlichung, weitere Titel sind für die nächsten Monate angekündigt.

Besonders erfreulich ist die sorgfältige Aufbereitung des Films: Bild und Ton sind exzellent - das kontrastreiche Schwarzweiß des Films kommt voll zur Geltung und wird satt und gestochen scharf präsentiert. Im Bonusmaterial finden sich zahlreiche und ausführliche Interviews mit vielen an der Produktion Beteiligten, die Aspekte der Dreharbeiten und die Ereignisse auf der Berlinale Revue passieren lassen. Alles in allem eine rundum überzeugende Veröffentlichung, die Lust auf die noch kommenden Fassbinder-Titel macht.

Technische Details

Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)
Ton: Deutsch (DD 1.0)
Untertitel: -
Regionalcode: 2 / PAL
Laufzeit: ca. 90 Min.

Zusatzmaterial:

Gespräch zwischen Juliane Lorenz und Rosel Zech, Interviews mit Xaver Schwarzenberger und Peter Märthesheimer, Fotogalerie

(Thomas Groh)