Sydney Pollack: Begegnung des Schicksals.  USA 1999

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Begegnung des Schicksals

USA 1999
Regie: Sidney Pollack
Mit Harrison Ford, Kristin Scott-Thomas

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Begegnung des Schicksals

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...... In Sydney Pollacks Drama "Begegnung des Schicksals" verstecken sich zwei Filme: der eine ist spannend und einfühlsam, der andere kitschig und unfreiwillig komisch. Der eine schildert die schmerzvolle Spurensuche eines Mannes, der nach dem Unfalltod seiner Frau entdeckt, dass sie ein Verhältnis hatte. Der andere lässt diesen Mann auf die Witwe des ebenfalls getöteten Liebhabers treffen und dichtet den beiden vom Schicksal Gebeutelten ihrerseits eine Affäre an. Dank Hauptdarsteller Harrison Ford zerstört die zweite Hälfte von "Random Hearts" (Originaltitel) die guten Ansätze der ersten nicht ganz. Mit großer Stille und Verbissenheit verkörpert er den Polizisten Dutch Van Den Broeck, der nach dem Flugzeugabsturz seiner Frau und ihres Liebhabers keine Ruhe findet. Er entdeckt den Ehebruch, eigentlich hätte seine Frau nicht in diesem Flieger sein dürfen. Was hat sie noch verborgen? Wie lange hat sie ihn betrogen? Hat sie den anderen Mann geliebt?
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Wie besessen bemüht sich Dutch, jedes Detail der Affäre zu erfahren. Die Lüge, die sozusagen post mortem seine Liebe und Ehe, sein ganzes Leben in Frage stellt, erschließt sich Stück für Stück. Trauer und Verlust bleiben dahinter zurück, sind jedoch in jeder Sekunde in den Augen des großen Schauspielers Ford abzulesen. Im egoistischen Glauben, die schmutzige Wahrheit müsse auch die andere Betrogene interessieren, sucht Dutch Kontakt zur Witwe des Liebhabers seiner Frau, der Senatorin Kay Chandler (Kristin Scott Thomas). In einer grandiosen Szene der ungesagten Worte und angedeuteten Gesten weist die von der Neuigkeit tief verletzte Frau ihren Leidensgenossen schroff zurück; zu unfassbar sein Bruch mit allen Tabus. Schon in dieser Szene überkommt den Zuschauer das ungute Gefühl, der Film könne auf einen Abgrund zusteuern? Tatsächlich kommt es, wie Hollywood will: Die verletzten Seelen verlieben sich ineinander. Und weil ob solcher Unwahrscheinlichkeit ohnehin jede Erklärung lächerlich wäre, serviert der Film spontane Begierde und schnöde sexuelle Anziehung als Motiv: Im Auto fallen Dutch und Kay urplötzlich übereinander her. Von diesem Schock erholt sich das Drama nicht mehr. Alle süßen Worte der Liebenden, alles Ringen um den richtigen Umgang mit dem Unfassbaren, alle Geständnisse und Beteuerungen, wirken nur noch kitschig. Die behutsam aufgebaute Geschichte, die sensibel gestalteten Charaktere, der Film selbst; alles stürzt zusammen wie das Leben der Protagonisten nach dem Flugzeugabsturz.
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Dass ausgerechnet die lustlos und schlampig nebenher konstruierte Krimi-Handlung am Schluss entscheidende Bedeutung gewinnt, ist bezeichnend: Die Liebesgeschichte hat sich zu diesem Zeitpunkt längst tot gelaufen. Neue Entdeckungen - eine weitere Affäre von Kays Mann, der Schlüssel zum heimlichen Liebesnest der Ehebrecher - wirken wie billige dramaturgische Kniffe. Immer weiter entfernt sich der Film von seinen Themen: Verlust, Trauer und die Arrangierbarkeit von Liebe. "Random Hearts" macht sich nach vielversprechendem Anfang selbst den Garaus. Der deutsche Titel "Begegnung des Schicksals" bringt dieses Verhängnis unfreiwillig auf den Punkt: Mit der Begegnung von Dutch und Kay wird das Schicksal des Films besiegelt.
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