Stephen Norrington: Blade. USA 1998

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Blade

USA 1998
Regie: Stephen Norrington
Mit Wesley Snipes, Stephen Dorff

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...... Es gibt Filme, deren Stärke liegt nicht im Machen von Sinn, sondern auf den Bahnen der Fliehkräfte, die davon wegstreben. Ohne Zweifel zählt 'Blade' zu dieser Sorte Film und hätte ein rasantes Spektakel voll solch zentrifugaler Energie werden können, hätte er nicht entschieden zu viele Momente dröger Besinnung auf Bedeutungen, die nicht sein Job sein sollten.

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Der Beginn ist vielversprechend. Ohne viele Worte landen wir auf einer Techno-Party und was wäre besser geeignet, den Verzicht auf Reflexion und dessen Umsetzung in Körperextasen besser zu symbolisieren und zugleich, falls die Lautsprecher im Kino was taugen, auch erlebbar umzusetzen. Wunderbar, wie der Tanz umschlägt in ein riesiges Blutbad (wörtlich zu nehmen) und zuletzt, mit dem ersten Auftritt Blades, des von Wesley Snipes gespielten Vampirjägers, in eine, dank der Kamera, der Schnitte, der Musik und der Special Effects fast völlig asignikative Metzelei, ins wonnevolle Zerlegen, Zerstückeln und Verstümmeln von Körpern, das als filmsprachliches und narratives Versprechen (zumal in der Nähe zu Meisterwerken des Hongkong-Kinos) die höchsten Erwartungen weckt. Leider werden sie über weite Strecken dann systematisch enttäuscht.

Der Film fällt zurück in alle Schwächen Alteuropas : eine konventionelle Liebesgeschichte plus breit ausgewalzte Trivialmythologie, die die vertrauten Versatzstücke von Vampirgeschichten mit erschreckender Ernsthaftigkeit nachbuchstabiert und, alte Regietheatereinfallslosigkeit, ins Heutige zu 'übertragen' versucht. Die Grundmelodie ist Götterdämmerung. Eine neue, mit dem Makel des Zwitters zwischen Vampir und Mensch belastete, Vampirgeneration, angeführt von Deacon Frost (Stephen Dorff als der viel, viel bessere Brad Pitt, falls sich noch jemand ans öde 'Interview mit einem Vampir' erinnert) probt den Aufstand gegen die Väter (Udo Kier, mal wieder). Der Kampf zwischen Gut und Böse, also Deacon Frost und Blade, ist, schon wieder, ein Bruderkampf, da auch Blade ein Mischwesen, halb Mensch, halb Vampir ist. Das ganze ist nun gar nicht ironisch serviert, sondern mit allem Pomp, der dem Regisseur zur Ver fügung steht, als bombastischer Showdown in mythologischer Kulisse umgesetzt.
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Sobald dann die Kulisse zurücktritt und sich zur Bühne für den Endkampf der beiden Widersacher reduziert, sieht man noch einmal, was für ein Film das hätte werden können und sollen. Das erinnert an die letzten Szenen von Hamlet, wie man sie zuletzt von Kenneth Brannagh inszeniert gesehen hat, ist aber (natürlich) besser inszeniert und choreografiert. Beinahe könnte man das ganze Bedeutungs- brimborium, das den Film über weite Strecken fast bis zum Stillstand ausgebremst hat, vergessen. Aber nur beinahe. Und sobald man sich erinnert, kann man richtig ärgerlich werden, über die vertane Chance.
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