Joe Berlinger: Blair Witch 2 (USA 2000)
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Blair Witch 2

USA 2000
Regie: Joe Berlinger
Mit Tristen Skylar, Steven Barker Turner, Jeffrey Donovan
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Blair Witch 2

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KRITIK

Der Wald sieht so anders aus. Licht und leuchtend, gelb-golden glänzend, beinahe idyllisch, als hätte es die Hexe von Blair nie gegeben. Die körnigen Bilder, das natürliche Grau des Lichts, die Bedrohlichkeit des Geästs sind verschwunden oder erscheinen sporadisch in nostalgischen Rückblenden, die jeden Schrecken verloren haben. Dennoch: Der billige Studentenfilm „-Blair Witch Project“ hallt nach - im Wirklichen wie im Erdachten. Ins kleine, verwunschene Nest Burkittsville, die immer noch fiktive Heimstatt vergangenen Grauens, fallen nun die Schaulustigen ein. In der mit Geld und Gespür planbaren Welt des Kinos, der immer noch realen Heimstatt guter und schlechter Horrorfilme, erscheint der zweite Teil des Überraschungs-Hits, um die doppelbödige Real-Fiktion des Originals zu reflektieren. „Blair Witch 2“ ist der erste analytische Horrorfilm, wie eine wissenschaftliche Abhandlung seiner eigenen Faszination.
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In Burkittsville ist die Kirmes ausgebrochen, flinke Japaner huschen mit Kameras durch die Hexenwälder, clevere Einheimische verkaufen Steine übers Internet oder bieten geführte Touren ins Bermuda-Dreieck des Hexenkults. „-Ich bin im Web“, versichern die Marketing-Experten im Film, der selbst, wie der erste Teil, mit cleveren Internet-Events Werbung treibt. Wie die Fans in der Wirklichkeit hungern die fünf jungen Hauptfiguren im Film nach der Wahrheit irgendwo da draußen. In den Ruinen des Steinhauses, wo Amateurfilmerin Heather im ersten Teil sterben musste, feiern sie eine nächtliche Party mit üblen Folgen. Ihr Kamera-Equipment wird zerstört, ihre Haut mit seltsamen Malen entstellt, ihr Kopf von brutalen Visionen gequält. Wie die drei Filmstudenten, die sich im Moment der Not an ihre Kameras klammerten, suchen sie Zuflucht in der Technik, analysieren im Computer die Bilder jener Nacht und bekommen nicht die Hexe zu sehen, sondern nur die Bestie Mensch. Lag darin schon im ersten Teil die wahre Gefahr?
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Dankbar muss man dieser schwierigen Fortsetzung schon für all das sein, was sie nicht ist: Der Dokumentarfilmer Joe Berlinger hat weder mit alberner Parodie die Legende zerkratzt noch mit konventioneller „Scream“-Dramaturgie auf ein Teenie-Publikum geschielt. Er hat den visuellen Stil des ersten Teils über Bord geworfen und damit einen Abklatsch vermieden. Er hat das Rätsel um die Hexe, die ermordeten Kinder und die verschwundenen Filmstudenten nicht gelöst und dadurch die Vision der „-Blair Witch“-Erfinder bewahrt. Obwohl der zweite Teil mit 15 Millionen Dollar etwa 500-mal so viel gekostet hat wie der erste, haben die Macher den Mythos nicht kommerzialisiert. Im Gegenteil: Mit seiner anspruchsvollen Zeitstruktur und seinem komplexen Wechselspiel von Realität und Fiktion geht „-Blair Witch 2“ meilenweit an dem Publikum vorbei, das bei „-Scream“ & Co in debiles Johlen verfällt. Den Gipfel der Unverschämtheit erreicht Berlingers Film, indem er sich auch der Minimalanforderung des Horror-Genres verweigert: nämlich die Zuschauer zu gruseln. Fast möchte man dieser cleveren Kino-Analyse zutrauen, absichtlich zu langweilen - wenn nicht manches Klischee und der ein oder andere gängige Schockeffekt zu verräterisch bewiesen, dass Horror eben doch nicht aus seiner Haut kann. Trotzdem bleibt „-Blair Witch 2“ nach dem beklommenen Bauchkribbeln des Originals eine interessante Kopf-Erfahrung, die den schon geplanten dritten Teil wohl leider nicht verhindern wird. Nur was gibt es jetzt noch zu erzählen?

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