Ulrich Köhler: Bungalow (D 2002)

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Ulrich Köhler: Bungalow (D 2002)

D 2002

Regie: Ulrich Köhler

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Ulrich Köhler: Bungalow (D 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer

 

Nichts passiert - und genau darum geht es. Fast nichts. Am Anfang fliegt, mit dumpfem Knall das städtische Schwimmbad von Bad Endbach in die Luft, ein Signal, ein Schlag, dem kein weiterer folgt. Stattdessen: eine Stimmung bleierner Unentschlossenheit. Im Mittelpunkt von Bungalow steht Paul, er ist vom Bund abgehauen, man erfährt nicht genau, warum er überhaupt hingegangen ist, man erfährt nicht genau, warum er gerade jetzt desertiert, jedenfalls zieht er sich in den Bungalow seiner Eltern, die im Italienurlaub sind, zurück. Legt sich erst mal aufs Bett und masturbiert.

Er bleibt nicht lange allein, noch bevor die ersten Feldjäger auftauchen, schaut erst mal seine Freundin vorbei und erklärt ihm, sie sei nach den Monaten seiner Abwesenheit seine Ex-Freundin, dann stehen plötzlich sein Bruder und dessen dänische Freundin Lene vor der Tür. Auch sie wollen die nächsten Tage im Bungalow verbringen. Damit ist das Viereck, zwischen dem sich nun die Bindungen und Abgründe auftun werden, komplett. Paul, der antriebslos durch die Gegend schlurft, verliebt sich in Lene; Max, Pauls Bruder, kann nicht begreifen, was mit Paul los ist. So recht begreiflich ist es nicht und doch wird diese Figur im Laufe des Films vollkommen schlüssig. Man spürt, dass hier alles stimmt (und mit formaler Strenge inszeniert ist), jedes Detail in den Bewegungen, im Tonfall, im Verhalten.

Bungalow erzählt nichts weiter als von den paar Tagen im Bungalow. Paul scheint immer weiter außer Kontrolle zu geraten, ständig streitet er sich mit seinem Bruder, seine Ex-Freundin kehrt zurück, man geht in die Disco. Mehr passiert nicht, jedenfalls keine großen Wendungen oder dramatischen Ereignisse. Stark ist Bungalow aber darin, diesen wenigen Tagen in Pauls Leben ohne alle Aufdringlichkeit eine große Gültigkeit zu geben. Die Tage im Bungalow, seltsam aus der Zeit gefallen, aus der Kontinuität dessen, was hinterher eine Biografie ergeben wird, taugen zur Metapher für eine Lebensphase der Unentschlossenheit, aber auch der Sehnsüchte und der Unfähigkeit, den Erwartungen und Ansprüchen zu entsprechen, die keinem (und in der hier gezeigten Weise vor allem den Jungs) ganz fremd sein dürfte. Ulrich Köhler hätte das alles noch ein klein wenig präziser auf den Punkt bringen könne, gelegentlich hängt Bungalow ein bisschen zu sehr durch. Auch das Ende überzeugt in seiner aufdringlichen Ambivalenz nicht. Dennoch: ein sehr gelungenes Debüt.

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