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Ghost Dog

USA 1999
Regie: Jim Jarmusch
Mit Forest Whitaker
Kamera: Robby Müller

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Ghost Dog - Der Weg des Samurai

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Ghost Dog - Der Weg des Samurai

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....... Jim Jarmusch ist zurück aus dem Wilden Westen, dem er mit DEAD MAN einen sehr überzeugenden Besuch abgestattet hatte. Der Titel-Held seines neuen Films GHOST DOG ist ein Heros anderer Art als zuletzt Johnny Depp, nämlich ein Profikiller. Dabei wird die Figur aber auf vielleicht etwas übertriebene Weise mehrfach belichtet: zum einen ist Ghost Dog ein Schwarzer, von Forest Whitaker schlafwandlerisch gespielt; schwarz ist am Film zudem die Musik, die RZA vom Wu-Tang-Clan eingespielt hat. Die Kamera von Robby Müller entwirft dabei angenehm unprätentiöse Stimmungsbilder ohne jeden Ghetto-Chic von wenig herrschaftlichen Wohngebieten in New Jersey. Die zweite Belichtung, die sich dem Plot verdankt, siedelt den Helden unvermutet im Mafia-Milieu an, das, ohne sich am Nigger die Finger schmutzig zu machen, seine Fähigkeiten als Killer gerne nutzt. Die Mafia-Darstellung steht dabei in der Reihe neuerer Entheroisierungen: die Mafiosi sind lächerliche alte Säcke, denen längst alles über den Kopf gewachsen ist. Die alten Gesetze des Tötens und der Rache sind bloß noch faute de mieux befolgte Leitfäden eines anachronistischen Männerbundes.
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Die stärkste, aber auch aufdringlichste und ziemlich überflüssige Formatierung der Titelfigur macht ihn zum Samurai, Anspielung auf Melville inklusive. Das Problem ist dabei nicht Forest Whitaker, der diesem Bezug mit beeindruckender Geschmeidigkeit überzeugende Gestalt zu geben versteht. Das Problem sind nicht die Überblendungen, die in überaus sanften Jump Cuts die Lautlosigkeit und Eleganz des Helden unterstreichen. Vielmehr liegt das Problem in den immer wiederkehrenden Zitaten aus einer Samurai-Fibel, die Lektion für Lektion eingeblendet und auch noch vorgelesen werden. Das Zeug, das man da liest und hört, ist esoterischer Blödsinn - und man vermutet, dass es in irgendeiner Form doch ernst gemeint sein könnte. Man verzeiht Ghost Dog jeden Mord (es trifft schon immer die richtigen), nicht aber die Begeisterung für dieses zuletzt noch bedeutungsschwanger weiter vererbte Buch.
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Dass ausgerechnet die Rahmung der Geschichte nicht funktioniert, ist umso bedauerlicher, als es eine Reihe wirklich hinreißender Szenen und Einfälle in dem Film gibt. Die Freundschaft zwischen Ghost Dog und einem ausschließlich französisch sprechenden Eisverkäufer: selten hat man Seelenverwandtschaft so überzeugend und lustig in Szene gesetzt gesehen. Zudem hat Jarmusch seinen Blick fürs Absurde nicht verloren: man staunt über den Heimwerker, der sein Holzschiff auf dem Häuserdach zusammenbaut ebenso wie über wirklich ausgefeilte Tötungsmethoden. Die Mafiosi als Witzfiguren sind manchmal platte Klischees - manchmal aber ist die Komik doch unwiderstehlich. Insgesamt ist ein aus heterogenen Elementen gemixter Film entstanden, an dem wenn sonst nichts, so doch der Hauptdarsteller unvergesslich ist.
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