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Hurricane

USA 1999
Regie: Norman Jewison
Mit Denzel Washington

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Hurricane

Hurricane

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Eine Kritik von Ekkehard Knörer

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....... 'The Hurricane' ist ein Film, der viele Genres streift, ohne doch einem ganz zuzugehören: Sportlerfilm, Gefängnisfilm, Gerichtsfilm. Er schildert die Geschichte eines krassen Fehlurteils, Folge von Rassenhass, dem Rubin Carter 16 Jahre seines Lebens im Gefängnis zu verdanken hat. 'The Hurricane' rollt diese Geschichte noch einmal auf.
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Der Film zeigt aber auch: Habent sua fata libelli. Die verspätete Lektüre von Carters im Gefängnis geschriebener Autobiografie und Selbstverteidigung wird zum Ausgangspunkt einer Revision, zu deren krönendem Abschluss mit der Vollendung poetischer Gerechtigkeit nun der Film wird. Die Zufälligkeit der Begegnung von Buch und Leser ist pointiert, es ist das erste Buch, das der kurz zuvor noch analphabetische Schwarze Lesra in die Hände bekommt. Dramaturgisch geschickt blättert der Film an dieser Lektüre das Schicksal Carters auf. Dass dabei die erwähnten Genres weder richtig bedient noch richtig verfehlt werden, ist eher eine Stärke des inszenatorisch hingegen überaus konventionellen Films. Mit Wehmut erinnert man sich an Norman Jewisons große Jahre in New Hollywood, etwa an seinen gänzlich anarchischen Gerichtsfilm ...und Gerechtigkeit für alle.
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Anarchie ist nun der Affirmation gewichen: in der souveränen Erfüllung steifer Hollywood-Konvention ebenso wie im Lob fürs Rechtssystem der USA. Das Recht gewährt zwar schwarzen Schafen Unterschlupf, so könnte die These des Films lauten, spräche er sie aus, aber die Instanzen, die der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen, schlafen nicht auf Dauer. So wird der totale Zufall der Begegnung von Opfer und den Kämpfern für sein Recht (Lesras Pflegeeltern folgen bald Lesras Mission) zum Eingreifen Gottes ideologisiert. So wird der Staatsanwalt Della Pesca, der in der Alleinverkörperung alles Bösen reine Allegorie ist, am Ende vernichtend geschlagen. Der Weg zur Versöhnung ist frei. Triumphal verkünden die Schrifttafeln des Abspanns den letztendlichen Triumph des Rechts. Es ist nicht das erste Hollywood-Happy-End, das alle Ambivalenz auffrisst, aber es bleibt wieder einmal ein bitterer Nachgeschmack.
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The Limey


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