Thomas Frick: Planet B - Detective Lovelorn und die Rache des Pharao  (D 2000)

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Thomas Frick: Planet B - Detective Lovelorn und die Rache des Pharao  (D 2000)

 

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Thomas Frick: Planet B - Detective Lovelorn und die Rache des Pharao  (D 2000)
Kritik v
on Thomas Reuthebuch

 

Manch einer hat lange auf diesen Moment gewartet, das Ende der deutschen Filmmisere, seit Jahren, oder sind es Jahrzehnte, in den Feuilletons herbeigeschrieben, das Ende ist nah, ...Disko in Moskau, wollte ich fast sagen, völlig abwegig aber nach sorgfältiger Abwägung vielleicht doch ganz treffend. Unter dem Label "Planet B" haben eine handvoll findiger Produzenten und Stoffentwickler aus Deutschlands Hipness Epizentrum, gemeint ist Berlin Mitte (man glaubt das genervte aufstöhnen der knapp 80 Millionen zu vernehmen die da nicht wohnen und arbeiten und dem Zeitgeist nachspüren), insgesamt 8 Trashperlen produziert, die auf uns zurollen werden - stop - drei von ihnen sind schon hier, seit dem 30.01.2003 in ausgewählten Kinos, auch bei ihnen um die Ecke, naja, sagen wir in der nächsten größeren Stadt. Neben Antman und irgendwas mit Masken eben auch Detective Lovelorn und die Rache des Pharao.

Die Marketingleute sprechen von "Kultpotential", von "unverbrauchten Talenten" und "unkonventionellen Methoden" und man möchte gerne hoffen, dass das "sympathische Konzept" aufgeht und uns allen energiegeladene, kleine, billig produzierte Geschichten um die Ohren fliegen. Man möchte es allen Beteiligten gönnen und am meisten einem selbst, wenn die aus der Not geborene, überbordende Kreativität von der Leinwand schwappt, gut gelaunte Schauspieler endlich mal Gas geben können anstatt tagelang in Wohnwägen vor sich hinzudämmern und der Regisseur unwidersprochen Verrücktheiten drehen darf, ganz einfach weil gar keine Zeit für Widerspruch vorhanden ist. Aber irgendwie kann man nicht so recht dran glauben, schon die Sache mit dem Kult kommt einem spanisch vor und gefühlte 380 Minuten später, ein ungläubiger Blick auf die Uhr verrät, dass gerade mal 90 Minuten Realzeit vorbeigeschlichen sind, ist man sicher: es funktioniert nicht, nein, präziser, es funktioniert eigentlich gar nichts.

Das liegt nicht etwa an Erstlingsregisseur Thomas Frick, erst recht nicht an den Schauspielern, die spürbar mit Spaß bei der Sache sind und schon gar nicht an Ausstattern, Kostümen, dem ganzen Handwerk drumherum. Es liegt, ganz was neues, am Drehbuch und wenn man ehrlich ist, eigentlich auch daran nicht. Vielmehr erweist sich das gesamte Konzept als weniger vielversprechend als erhofft, ganz im Gegenteil, als Fehlerquelle schlechthin. Das fängt damit an, dass in Deutschland kaum jemand weiß, was man unter einem B-Movie versteht, weil in Deutschland sowas schlichtweg undenkbar ist, schon alleine aus der Produktionslandschaft heraus bedingt. Es gibt somit keinen anderen Ansatz als den verfolgten - die Imitation, selbstredend mit ausreichend intelektuellem Abstand, die bekanntes, ich unterstelle jetzt mal wohlwollend, auf eine Weise sicher auch des unfreiwilligen Charmes wegen bewundertes, zu kopieren versucht; besser gesagt, um die Wirkung dessen, was da unter oft abenteuerlichen Umständen in Roger Cormans Talentschmiede, um einen Namen stellvertretend zu nennen, entstand, geht es: die unfreiwillige Komik also, die für jeden als solche erkennbaren, behelfsmäßigen Special Effects, die ein eigenartiges, weil nicht intendiertes Vertrauensverhältnis zum Zuschauer aufbauen. Das alles fehlt völlig.

Schlimmer noch: B-Movie steht hier für dilettantisch, für Trash as Trash can. Vollkommen negiert wird die Tatsache, dass man gerade unter erschwerten Bedingungen durch kreative Improvisation auch noch dem schwachsinnigsten Plot gelungene Momente abtrotzen kann. Voraussetzung dafür ist eine gewisse Ernsthaftigkeit. Ist die nicht vorhanden, waren vielleicht die Dreharbeiten kurzweilig, das fertige Produkte ist es mitnichten. Und so wie das Ende seit kurzem wieder nah erscheint, haben sich vielleicht grundsätzlich auf Kult getrimmte Späßchen erledigt.

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