Jang Sun-Woo: Resurrection of the little Match Girl ( Südkorea 2002)

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Jang Sun-Woo: Resurrection of the little Match Girl ( Südkorea 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer

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"Resurrection of the Litte Match Girl" gibt sich inspiriert von Hans Christian Andersens Märchen "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern"; diese Nähe aber bleibt reine Oberfläche, was durchaus passt: denn mit Oberflächen und nichts anderem hat dieser Film zu tun. Der Plural ist in mehr als einer Hinsicht berechtigt, denn sein Prinzip ist das der Bewegung von einer Oberfläche zur anderen. Das treffendere Wort wäre screen, Leinwand, Bildschirm. Zwei screens sind es, die hier aufeinanderstoßen, leider nicht auf sehr reflektierte (was hier auch hieße: in einander gespiegelte) Weise. Ju, der Held, ist, auf dem ersten Screen, der fiktiven Gegenwartswirklichkeit des Films, nicht mehr als im richtigen Leben ein Dienstbote, der auf dem Motorrad seines Chefs Speisen ausfährt. Im Nebenleben spielt er Video-Games. Und in ein solches, ein Videospiel, in dem es das Mädchen mit den Feuerzeugen zu retten gilt (es ist Abbild der Spielhallen-Aufsichtsperson, insofern hat das ganze viel von einem Jungstraum), lässt ihn, durch den screen der Wirklichkeit hindurch der Film geraten.

Über weite Strecken ist das der Screen, auf dem die Figuren und der Betrachter sich bewegen. Allerhand Personal wird in Gang gesetzt, Killerbanden und Lara (wie Croft, das wird, mit einem der nirgendwohin führenden Verweise, gleich dazu gesagt), die transsexuelle Kämpferin auf dem Motorrad, alle hinter dem Mädchen her, in mitunter überaus wilder Jagd, in Action- und Wirework-Sequenzen, die Spektakel machen und sich durch die neuere Filmgeschichte zitieren, ohne tieferen, ja, ohne irgendeinen Sinn zu haben als eben das Spektakel. Einfach Augenfutter, das bald das Hirn ermüdet. Allerhand geschieht, auf der Ebene, auf dem Screen des Spiels: das Mädchen wird in der zweiten Stufe plötzlich zur Killerin, zieht metzelnd durch die Straßen. Im dritten Teil steigert sich der Kampf zur Gigantomachie, die Spieler treten an gegen das System, das das Mädchen deprogrammieren will. Eindeutig verifizierbar ist der Status des Systems nicht, es ist außerhalb, findet Verkörperung in einem Schurken im Game und hat sein Hauptquartier in einem weißen, fensterlosen Riesengebäude, in das Ju am Ende eindringt. Dieser Ort aber ist in ständiger Auflösung begriffen, die Oberflächen werden porös, Ju gelangt von der einen zur anderen, ohne dass recht zu sagen wäre, wie es zugeht.

"Resurrection of the Match Girl" ist das Nachspiel zu "The Matrix", aber als Farce. Die philosophischen Paradoxien, auf denen das Vorbild aber mit einiger Raffinesse beharrt, interessieren den koreanischen Film im Grunde nicht. Er zerfällt in Budenzauber und Zitat und scheitert nicht zuletzt an der Konsequenz, mit der er seine Figuren über die Eindimensionalität von Videogame-Figuren nie hinausgeraten lässt. Wie ihnen geschieht, kümmert den Betrachter kaum. Am wenigsten passt dazu noch die wenig slicke, vielmehr körnige Oberfläche der Filmbilder, die nicht Künstlichkeit, sondern Realismus konnotiert. Darauf aber will, den bisherigen Filmen des Independent-Regisseurs Jang Sun-Woo zum Trotz, "Resurrection of the Match Girl" an kaum einer Stelle hinaus. Als reines Video-Spiel bleibt er, vom angesprochenen Empathie-Problem abgesehen, zu überraschungsfrei, zu langsam auch. Und die Reflexion übers Verhältnis von Film-Narrativ und Game-Logik ist nicht einmal in Ansätzen intendiert. So zerfällt der Film vor den Augen des Betrachters in seine Einzelteile.

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