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Der talentierte Mr. Ripley

USA 1999
Regie: Anthony Minghella
Mit Mat Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow

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The Talented Mr. Ripley

Der talentierte Mr. Ripley

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Eine Kritik von Ekkehard Knörer

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....... Es ist Mr. Ripleys Unfähigkeit, nein zu sagen, die ihn in Situationen bringt, in denen ihm die Lust es zu tun, endgültig vergeht. Es sind kleine Schwindeleien, die ihm das Tor zu großen Gelegenheiten öffnen. Erst einmal an der erschlichenen Position angelangt, entwickelt er großes Beharrungsvermögen und macht sich seine verschiedenen Talente zu nutze. Mr. Ripley ist in Anthony Minghellas Filmversion ein Virtuose weder der Fälschung noch der Manipulation; gerade seine Zögerlichkeit, seine Unsicherheit aber machen ihn erfolgreich.
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Der Vorwurf, den ihm sein erstes Opfer macht (sehr kurz bevor es - nicht zuletzt deswegen - dazu wird), er sei ein Langweiler, trifft ins Schwarze. Abgesehen von Übungen in Mimikry zeigt er wenige Interessen. Es ist just diese Eindimensionalität, die ihn so undurchschaubar macht, auch für sich selbst. Gefährlich wird er nur dann, wenn man ihm wegzunehmen droht, was er unrechtmäßig erworben hat (aber kaum weniger rechtmäßig als die Leute, mit denen er es zu tun hat). Deklassierungsangst des Aufsteigers und Besitzerstolz dessen, der für das, was er hat, Risiken eingehen musste - ganz im Gegensatz zu Dickie und Marge und Meredith, denen ihr leichtes Leben per Erbe und Herkunft in den Schoß gefallen ist -, verbinden sich zur letalen Mischung, als die Tom Ripley sich entpuppt.

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Um welch einen faszinierenden Stoff es sich bei The Talented Mr. Ripley handelt, ist Anthony Minghellas Film noch anzusehen. Viele Möglichkeiten aber verschenkt er, oder eher: erstickt er in der Wohlgesetztheit seines Erzählens. Wie schon dem sterbenslangweiligen Englischen Patienten fehlt auch Minghellas neuem Film jegliches Temperament. Er ist elegant, exzellent ausgestattet, zeigt schöne Bilder von schönen Orten, schöne Menschen in schöner Umgebung, aber all die Bilder, all die sorgfältig ausgewählte und platzierte Musik halten einen auf jener Sorte von Distanz, die mit Reflexion nie und nimmer, mit Langeweile aber sehr wohl zu verwechseln ist.

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