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Scream 3

USA 2000
Regie: Wes Craven


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Scream 3

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....... Es ist der Horror mit diesem Genre. Gruselfilme sind und bleiben das Stiefkind des Kinos, Erwachsenwerden nicht in Sicht. Mit "Scream 3" und vergleichbaren Teenie-Slashern ist der Horrorfilm gerade mal in der Pubertät angekommen. Eltern wissen: Das ist die schwierigste Zeit.

Natürlich war das nicht immer so: Hitchcock, Romero oder Carpenter, noch früher Stummfilmgrößen wie Murnau ("Nosferatu"), wussten dem Genre neben Grusel eben jene Mythen und Magien, Abscheulichkeiten und Abgründe zu entlocken, die heute fast gänzlich fehlen. In zahllosen Aufgüssen bis zur Unkenntlichkeit verdünnt und 15 Jahre lang in Videotheken versauert war der Horror-film Mitte der 90er so tot wie viele seiner Protagonisten.
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Dann kam "Scream" und mit dessen Erfolg eine neue Welle des Horrors, eine Rückkehr aus dem Grab in die Popkultur. Nach außen hin gaben sich die besseren Filme dieser Gattung den Anschein von Parodie. Doch außer einer gewissen postmodernen Zitierfreudigkeit war davon nicht viel zu spüren, eher ein Wiederkäuen der Muster des 80er-Horrors - verbrauchter als beidseitig benutztes Klopapier.

"Scream 3" ist in dieser Hinsicht der Tiefpunkt - parallel zu den fortgesetzten Tief-punkten der "Halloween"- oder "Nightmare on Elm Street"-Reihe. Geschichte wiederholt sich. Der vierte, sechste, 18. Teil von "Scream" wird bald neben "Freitag, der 13. Teil 8" im Regal verstauben, ohne jemals die Leinwand erblickt zu haben.

Wer soll dieses Muster noch spannend finden? Extrem verwechselbare, fast gesichtslose Schauspieler stolpern allein in dunkle Räume, lassen das Licht aus und wundern sich, dass sie umgebracht werden. Der Killer kommt variantenreich von links, rechts, hinten oder vorne. Die Prozedur des Aufschlitzens verliert spätestens beim dritten Mal ihren Reiz. Und die "Scream"-Maske trägt jeder fünfte Witzbold an Karneval.
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Beim Versuch, das Gesetz der Serie zu entlarven, entblößt auch der dritte Teil von "Scream", so nur die eigene Dummheit. Regisseur Wes Craven wählt einen fiktiven Filmset als Schauplatz. Der Horrorfilm "Stab 3" wird gedreht, nacheinander machen mehrere Schauspieler den blutigen Abgang. Der "Scream"-Killer, dem die "Stab"-Filme gewidmet sind, ist zurück, ganz real und in der bewährten Verkleidung.

Diese zwei Ebenen des Films im Film nutzt das Drehbuch für ermüdende Anspielungen auf Klassiker und das Filmgeschäft an sich. Natürlich folgt es den Seriengesetzen dabei blind, die Schauspieler überzeichnen wie ihre "Stab 3"-Karikaturen und die Regie ist einfallslos wie ihr Leinwand-Pendant. "Scream 3" betreibt quasi Selbst-Satire, Parodie ohne Distanzierung und startet einen Angriff auf die eigene Unzulänglichkeit. Fast scheint es, als würde der Horrorfilmer Craven sein Genre verachten - vielleicht, weil er selbst nie einen brauchbaren Vertreter gedreht hat.

"Scream 3" dürfte jedenfalls das Ende der Horror-Welle bedeuten, das Stiefkind verschwindet wieder in der Tiefe und wartet auf Wiedergeburt. Niemals geht man so ganz - das Gesetz der Serie.
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US-Kritiken: 57 % Rotten

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