SBrian de Palma: Spiel auf Zeit (Snake Eyes). USA 1998

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Spiel auf Zeit

Regie: Brian de Palmy
Darsteller: Nicolas Cage


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Spiel auf Zeit

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...... Die ersten zehn oder fünfzehn Minuten des Films kann man leicht für ein bloßes Virtuosenstück halten. In einer furiosen Plansequenz, die vielleicht an Dauer Robert Altmans Beginn von 'The Player' noch übertrifft, stellt De Palma den Ort der Handlung und die dramatis personae vor, ganz einfach, indem er Ricky Santoro (Nicholas Cage) auf dessen Weg zu seinem Sitzplatz bei einem großen Boxkampf folgt. Der Film wird seinen Schauplatz, die Wettkampfarena, die zugleich auch ein wichtiges Requisit auf der Handlungs- und Intrigenebene ist, fast bis zum Schluß nicht mehr verlassen. Nicholas Cage spielt den Polizisten Ricky Santoro, als wäre er auf Speed und man mag das unerträglich finden. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß er das unerträgliche Arschloch, für das man ihn sofort hält, erst einmal auch darstellen soll. Freilich trügt der Schein.
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Er trügt auch, was die Anfangsplansequenz betrifft, die keineswegs ein bloßes Virtuosenstück ist. Sie ist gewissermaßen ein filmischer Sprechakt, der seine Redlichkeit betont: keine Schnitte, immer mitten im Geschehen, keine Tricks. In den Minuten, die dieser Sequenz folgen, zeigt sich, daß das nichts als eine faustdicke Lüge war, die Schnitt für Schnitt, Puzzle um Puzzle widerlegt wird. Die Kamera ist, wie nicht selten in Brian De Palmas Filmen, der eigentliche Hauptdarsteller. Oft genug begnügt sie sich freilich mit bloßen Oberflächeneffekten. Nicht so hier. 'Spiel auf Zeit' ist eine Abhandlung über Perspek- tivik, eine überaus spannende noch dazu. Die Bilder lügen gerade dann nicht, wenn sie über Monitore vermittelt, aus versteckten Winkeln aufgenommen  sind oder ganz surreal aus göttlicher Perspektive über Wände hinweggleiten. Am trügerischsten ist die subjektive Kamera, ist sie, wenn sie den Personen folgt. Einmal begeht sie sogar eine filmische Todsünde: sie zeigt Bilder, die gelogen sind, eine Szene, die so gar nicht stattgefunden hat.
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Der überzeugende, ja wirklich starke Teil besteht in der Aufdeckung der filmischen Lüge des Beginns. Der Film sollte enden, wenn erst dem Zuschauer und dann auch Ricky Santoro klar ist, welche möreri- sche Intrige sich abgespielt hat. Leider endet der Film hier nicht, sondern folgt, wie plötzlich erblindet, den klappernden Mechanismen des Spannungsthrillers. Brian De Palma ist plötzlich wieder sein schlechtes, Hitchcock-epigonales Selbst, und malt mit allzu dickem Pinsel. Es scheint so, als könne filmische Intelligenz manchmal einfach so unterlaufen. Dafür lohnt sich der Film.
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