Omar Naim: The Final Cut (USA 2003)

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Omar Naim: The Final Cut (USA 2003)
Kritik von Ekkehard Knörer

 

Die Guillotine ist in "Final Cut" ein Schnittgerät ganz eigener Art. An ihr komponiert der Cutter die schönsten Momente eines Lebens, wenn es vorbei ist, zum Erinnerungsfilm. Die Science-Fiction-Prämisse, im Grunde die einzige des Films: Das Zoe-Implantat, das, bei der Geburt eingesetzt, alles aufzeichnet, was sein Träger sieht und hört. Eine winzig kleine Videokamera mit terabytegroßer Festplatte also, die beim Tod entnommen wird. Der Cutter, der den "Final Cut" zusammenstellt, sieht das ganze Leben des Verstorbenen, wählt die schönsten Momente und wird zum Regisseur eines Films, der als "Rememory" bei der Beerdigung vorgespielt wird. In einem kleinen Kinosaal, Licht aus, Film an und natürlich gilt: de mortuis nil nisi bene.

Das ist eine höchst viel versprechende Prämisse, die Fragen der Moral, der Regie, der Biografie, der totalen Überwachung und vor allem nach objektivem und subjektivem Erinnern stellt. Was in der Evidenz der Implantatbilder nämlich gelöscht wird, ist nichts anderes als das Fehlerinnern, das Umschreiben und Vergessen, das das menschliche Gedächtnis ausmacht. Was sich aus dieser Prämisse noch nicht zwingend ergibt - und das ist die grundsätzliche Crux des Konzept-Genres Science Fiction -, ist eine Geschichte. Die hat der junge Autor und Regisseur Omar Naim um seinen Einfall herumerfunden, ohne sich entscheiden zu können oder zu wollen, ob es nun ein Thriller sein soll oder die persönliche Geschichte des aufrechten Cutters Alan Hackman oder eine grundsätzlichere Explikation der moralischen Probleme, die ein Aufzeichnungs-Implantat mit sich bringt.

Unglücklicherweise findet sich nun von allem etwas in "The Final Cut" - und nichts davon wird überzeugend entfaltet. Alan Hackman, den Robin Williams im weinerlichen Modus spielt, nicht im komischen, ist der Cutter für die harten Fälle, Verbrecher aller Art, weil er Gnade kennt und ein Regisseur ist, der das Leben schönt. Er aber wird selbst geplagt von einer traumatischen Erinnerung aus seiner Kindheit. Das ist der Drama-Strang. Und er wird beauftragt, das "Rememory" des verstorbenen Gründers der Implantatfirma zusammenzustellen. Daraus wird der Thriller-Strang. Dazu kommt ein Romantik-Strang, in dem Mira Sorvino eine gute, wenngleich, leider, völlig überflüssige Figur macht. Die ethischen Fragen finden sich in allen drei Abteilungen behandelt, jedoch in keiner konsequent.

Der Film springt nun in seinem Fortgang von einem Strang zum anderen, die Übergänge bleiben holprig und im besten Fall kondensiert das Durcheinander zu einem überzeugenden Bild. Wenn etwa Alan Hackman an seiner Guillotine in den Film eines Lebens eintaucht und aus einer Splitscreen-Orgie aus Einzelbildern ein Bild herausspringt mit Hackman an seinem Edelholz-Schneidetisch, grundlos, wirklichkeitslos, vor den Bildern schwebend, im Bild und nicht im Bild zugleich. Sogleich aber stürzt Naims Film zurück in die Konventionen, mit denen er seine Grundidee immer wieder auf den Boden Hollywoods zurückholt. Und tut er es nicht, dann tut es die Musik von Bryan Tyler. Sie springt in jede interessante Lücke, die der Film hier und da lässt und streicht sie zu. Hanebüchen buchstabiert sie nach und vor, was ohnehin zu sehen ist. Eine traurige Demonstration, alles in allem, wie man in Hollywood eine interessante Idee zugrunde richtet.

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