Scherpunkt Asien: Edward Pang: You Shoot, I Shoot (Hong Kong 2001)

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You Shoot, I Shoot

Regie: Pang Ho Cheng

Eric Kot, Cheung Tat Ming

Erhältlich bei Adrenafilm.

 

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Pang Ho Cheng: You Shoot, I Shoot (Hong Kong 2001)
Kritik von Ekkehard Knörer


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Wenn in unseren und US-amerikanischen Breitengraden Revolver und Kameras als Geschwister gezeigt werden, dann hat man sich meistens auf Medienkritik gefasst zu machen. In Pang Ho Chengs "You Shoot, I Shoot" gibt's keine Ansätze dazu, im Gegenteil: das Aufzeichnungsmedium der digitalen Kamera ist gleich doppelt wertvoll. Einerseits ermöglicht es, bei Mord und Totschlag live dabei zu sein, und andererseits kann man in der Nachbearbeitung noch richtig tolle Effekte hinzufügen. Und deshalb sind Bart, der Killer, und Chuen, der Möchtegernregisseur, der an der NYU Filmschool studiert und Martin Scorsese zum vergötterten Vorbild hat, ein unschlagbares Team. Auch Bart übrigens hat so seine Beziehungen zum Kino, verehrt Alain Delon als Samurai, wirft sich zur Tat in den Trenchcoat und spricht mit dem Poster (damit wiederum zitiert Edward Pang natürlich Woody Allens Mach's noch einmal Sam).

Die Story ist dann auch ganz einfach diese: Barts etwas exzentrische Auftraggeberin verlangt von ihm einen Beleg dafür, dass das Mordopfer vor seinem Tod noch über die Hintergründe seines sogleich erfolgenden Hinscheidens informiert wird. Er selbst schnallt sich die Kamera auf die Schulter, produziert aber nichts als verwackelte Bilder. Da kommt Chuen, der bis dahin als Regieassistent bei Pornofilmen gedemütigt wird, gerade recht. Er macht aus den Snuff-Videos in recht mühevoller Postproduktion kleine Kunststücke mit Trailern, Effekten und Musik, die sich im Inszenierungsstil von Edward Pangs eigenem Film verdächtig wenig unterscheiden. Als inszenierte ist die blutige Wirklichkeit gleich noch mal so schön. Problematisch wird es erst, als beim größten Auftrag Konkurrenz auftaucht und die Wahrheit beim Reshoot auf den Kopf gestellt werden soll.

Medienkritik also hat "You Shoot, I Shoot" nicht im Sinn, viel Ernsthaftes jedoch, trotz der vielen Anspielungen und der Kommentare zum miserablen Zustand des Hongkong-Kinos, ohnehin nicht. Pang Ho Cheng, der Autor des Johnnie Tos Fulltime Killer zugrunde liegenden Bestseller-Romans, zeigt das Hongkong-Subgenre schlechthin, das ästhetisierte Killer-Drama, als überdrehte Farce. Dabei ist ihm kaum ein Gag zu billig, manchmal ist das an der Schmerzgrenze, erfreulich oft aber gerät er auch in die Nähe des raffinierten, aus dem letzten logischen Loch pfeifenden Unsinns der Marke Zucker-Brüder. An Anspielungen hat er hineingewurstet, was ging, von einer John-Woo-Tauben-Parodie bis, wie erwähnt, Martin Scorsese oder Melville. Formal ist der Debütfilm zwar ein disparates Sammelsurium mal mehr, mal weniger bizarrer Einfälle, aber ziemlich originell. Ein großer Pluspunkt ist die reichlich schräge Musik, die Soundtrack-CD ist den Kauf wert.

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