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Hollywood Insider

Kolumne von Rico Pfirstinger

zur ersten Kolumne vom 15.11.2001

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Zur Druck-Version Hollywood Insider - Neues aus der Traumfabrik
Nr. 3 - 29. November 2001

Bericht von Rico Pfirstinger

 

Das liebe Geld

Mark Wahlberg ist zu reich, Vin Diesel ist zu gierig und "Terminator 3" zu teuer. Vom "Harry Potter"-Fieber angesteckt, dreht sich in Hollywood zurzeit alles ums liebe Geld. Da trifft es sich ganz gut, dass J. K. Rowling demnächst Milliardärin wird und Produzent George Lucas, selber längst milliardenschwer, endlich mit Fug und Recht behaupten darf, der Regisseur des besten Films der Welt zu sein.

Zwei Schlüsselworte - Sequel und Remake - lassen in Hollywood die Kassen klingeln: Kult-Regisseur Steve Soderbergh ("Traffic") bringt dieser Tage einen Aufguss des Casino-Klassikers "Ocean's Eleven" in die US-Kinos. Mit dabei: Julia Roberts und Brad Pitt, George Clooney und Matt Damon, Andy Garcia, Elliot Gould sowie Bens kleiner Bruder Casey Affleck. Als nächsten Streich plant Soderbergh (wiederum mit George Clooney) ein Remake von "Solaris", einem düsteren Science-Fiction-Thriller nach dem gleichnamigen Roman von Stanislav Lem. Der 1986 verstorbene Meisterregisseur Andrei Tarkovsky hat das Buch bereits vor 30 Jahren erstverfilmt.

Leichenfledderei an Hitchcock und Tarkovsky

Dass Soderbergh mit dem Projekt ein wenig Leichenfledderei betreibt, wird ihn genauso wenig stören wie Philip Kaufman ("Quills") die Tatsache, dass man an Hitchcock nicht mehr viel verbessern kann: Mit Gwyneth Paltrow und Ben Affleck plant Kaufman einen Aufguss von "Verdacht". Ben Affleck als der Cary Grant des 21 Jahrhunderts? Das ist beinahe so erschreckend wie die Aussicht auf sechs weitere "Harry Potter"-Filme.

In der Pipeline stehen außerdem die vierten Teile von "Mad Max" und "Indiana Jones". Zwar sind Mel Gibson und Harrison Ford bald Rentner, aber die Fans altern bekanntlich mit. Das Drehbuch für den neuen "Mad Max"-Streifen ist inzwischen fertig, doch dummerweise kann George Miller es nicht kostengünstig in der Heimat produzieren: Die Wüste Südaustraliens ist für die vorgesehenen Verfolgungsjagden ungeeignet.

Probleme gibt es auch mit "Indy 4". Steven Spielberg und Harrison Ford sind zwar bereits an Bord, doch Paramount verzögert derzeit das Projekt. So liegt es nun an Produzent George Lucas, die letzten (selbstverständlich finanziellen) Hindernisse auszuräumen. Doch Lucas ist bereits mit "Star Wars" ausgelastet: "Episode 2: Angriff der Klonkrieger" soll Mitte Mai weltweit in möglichst alle Kinos kommen. Vergangene Woche wurde der neue Trailer für den Jedi-Streifen freigegeben - unter dem viel sagenden Titel "Verbotene Liebe". Die deutschen Fans ahnen bereits, was sie vom nächsten "Star Wars"-Film erwarten dürfen: eine intergalaktische Soap Opera.

"Star Wars" - der beste Spielfilm aller Zeiten?

In Großbritannien hat man das noch nicht erkannt. Dort wurde "Star Wars" jüngst zum besten Spielfilm aller Zeiten ausgerufen. Die vom Fernsehsender Channel 4 angezettelte Umfrage belegt, dass Klassiker wie "Casablanca", "Lawrence von Arabien" oder "Vom Winde verweht" in der Publikumsgunst gegen neuere Hollywood-Blockbuster kaum Chancen haben: In die Top-Ten-Liste gelangten unter anderem "Gladiator", "Die Verurteilten", "Blade Runner", "Schindlers Liste" und der Tarantino-Hit "Pulp Fiction".

Die Fortsetzung des Straßenrennenfilms "The Fast and the Furious" ist längst beschlossene Sache, doch ob Vin Diesel dabei wieder eine Rolle spielen wird, steht in den Sternen. Diesel ist ganz einfach zu teuer. Für die Horror/Sci-Fi-Mischung "Pitch Black 2" kassierte der glatzköpfige Schauspieler mehr als zwölf Millionen Dollar - nun will er nach dem großen Jackpot greifen. Wenn er sich da nicht mal verspekuliert! Universal droht, das Sequel notfalls auch ohne den Action-Star zu produzieren.

Nach jahrelangem Hin und Her geht nun auch "Terminator 3" mit Arnold Schwarzenegger endlich vor die Kameras. Aber zu welchem Preis! Die Produktionskosten werden schon jetzt mit 160 Millionen Dollar angesetzt - am Ende dürften sie wie immer höher liegen.

J. K. Rowlings Portokasse

J. K. Rowling, der Erfolgsautorin hinter "Harry Potter", genügte dafür wohl ein Griff in ihre Portokasse. Die ehemalige Sozialhilfeempfängerin ist auf dem Weg zur Bücher-Milliardärin. Über 124 Millionen Exemplare hat die 36-jährige Engländerin verkauft, doch das sind Peanuts im Vergleich zu den Einnahmen aus den Film- und Merchandisingrechten.

Knapp 150 Millionen Mark kassierte Rowling bereits für die Filmrechte am ersten "Harry Potter"-Buch - plus ein Prozent vom Umsatz an den Kinokassen. Noch lukrativer ist ihr fünfprozentiger Umsatzanteil am weltweiten Devotionalienmarkt. Da kommt in diesen Tagen einiges zusammen, zumal der Potter-Tand in Großbritannien oft doppelt so teuer wie in anderen Ländern, etwa Frankreich, angeboten wird. Die Käufer scheint das freilich nicht zu stören. Die Bühnenrechte für die Abenteuer ihres jungen Zauberlehrlings wird die Autorin erst im Jahr 2007 ausschreiben - vorher werden wir weder Musicals noch ein Theaterstück zu sehen kriegen.

Rowling dürfte es ähnlich wie dem "Planet der Affen"-Star Mark Wahlberg gehen: Der weiß nicht mehr, wohin mit seinem Geld. "Ich habe mehr davon, als ich ausgeben kann", verriet das ehemalige Unterwäsche-Modell und gab die Gründung einer Stiftung für Jugendliche bekannt. Ein nobler Zug, der ihn zurück zu seinen eigenen Wurzeln führt: Mark Wahlberg ist selbst auf der Straße aufgewachsen.

Filme an die Front!

Großzügig geben sich zurzeit auch einige Hollywood-Studios: Sie schicken ihre neuen Filme an die Front. "Behind Enemy Lines" ("Im Fadenkreuz", D-Start: 31.1.02), ein patriotisches Gemetzel mit Gene Hackman aus dem Hause 20th Century Fox, feierte letzte Woche auf dem Flugzeugträger USS Carl Vinson Premiere - mitten im Arabischen Meer. Auch Disney möchte seine neuen Filme gerne an die Front verlegen und stellt auf seinen Fernsehsendern kostenlose Sendezeit für Army-Rekrutierungs-Werbespots bereit.

Besonders heikel ist ein aktueller Vorschlag von Bryce Zabel. Der Präsident der US-Fernsehakademie will über afghanischem Feindgebiet Videokassetten mit patriotischen Kurzfilmen aus der Hand der besten US-Regisseure abwerfen lassen - unter dem kämpferischen Motto "My Country 'Tis of Thee". Eine heimtückische Waffe, deren Einsatz wohl die Genfer Konvention in Frage stellen dürfte.

Rico Pfirstinger

copyright Rico Pfirstinger 2001

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