12/30/2005

Kill Bill - The Whole Bloody Affair

Zwei Jahre nach Kill Bill kündigt Quentin Tarantino an, nun den bereits seit längerem versprochenen Re-Cut in Angriff zu nehmen. Beide Filme sollen dabei zu einem stand alone Epos verschmolzen werden, das erneut in die Kinos gebracht wird. Die Kinoauswertung (mit Pause während der Vorführung) durch die Weinstein Company ist für Ende 2006 angekündigt.

Bandage - der neue Film von Ryuhei Kitamura... ... nach einem Drehbuch von Shunji Iwai!

Ryuhei Kitamura ist der Geek-Regisseur unserer Tage schlechthin: Mit Versus (2000) lieferte er einen der ersten Hypefilme des DVD-/Internetzeitalters, auch in den nachfolgenden Arbeiten profilierte er sich als Actionregisseur mit dem Trademark "nahe an der Fanbasis" (dass seine Filme an sich, außer viel windigem Spektakel, nur wenig hergeben, mag dabei vielleicht nur naheliegend sein...). Zuletzt legte er mit Godzilla:Final Wars den Toho-Jubiläumsfilm zum 50. Geburtstag des "Gorilla-Wals" (so die wörtliche Übersetzung von Gojira) vor, der alle Rekorde toppt, den der profunden Langweiligkeit inklusive.

Dass Kitamura nun ausgerechnet mit Shunji Iwai ein Projekt angeht, mag von daher, gelinde gesagt, verwundern. Shunji Iwais Filme sind Übungen in filmischer Zärtlichkeit und Langsamkeit, zwischen coming of age und slice of life, immer nahe an der Realität, derselben aber immer auch eigenartig enthoben.

Jedenfalls, das Projekt nennt sich BandAGE und wird von Kitamura nach einem Drehbuch von Shunji Iwai produziert. Das Thema steht dabei vor allem Iwais Filmen, in denen es immer auch um Jugend und Popkultur/-musik geht, nahe: Im Mittelpunkt steht die japanische Independentrockszene der 1990er Jahre, die damals offenbar gewaltig boomte. Weitere Informationen, leider nur auf japanisch, gibt es hier.

In Stauffen's Asian Cinema Blog hat ein User eine Übersetzung der Inhaltsangabe beigesteuert:

The 1990s was a decade of indie rock bands in Japan. This is a fictional story about a band of four boys whose friendship and talents are tested in the ever changing world of music industry and their experience in love and hardship in real life. Scripted by internationally acclaimed writer/director Shunji Iwai, for whom this is the first time to write a screenplay for other directors, and directed by Ryuhei Kitamura, whose action-oriented films such as Azumi and Versus are widely recognized overseas, the film will be a great artistic combination of two of the most unique talents of today’s Japanese cinema.

12/29/2005

Trubel um Chen Kaiges THE PROMISE

The Promise ist der neue Film von Chen Kaige, der auch im Wettbewerb der kommenden Berlinale gezeigt wird. In den USA gab es nun in den letzten Tagen viel Aufsehens um das zu erwartende bildgewaltige Martial-Arts-Spektakel. Erneut zogen die Weinsteins den Groll auf sich, da sie den Film nicht nur umbenannten, sondern ihn auch um 20 Minuten kürzten und einen eigens inszenierten Beginn - geschrieben, ausgerechnet, von Weinstein-Schoßhündchen Minghella, dessen Cold Mountain bezeichnete Katastrophe die Berlinale 2004 einläuten durfte - vorne dran setzten (siehe zB diese Meldung). Als sei dies noch nicht genug, sprangen die Weinsteins nun kurzerhand doch noch vom Pferd und geben die Rechte am Film frei; dieser wird aber dennoch nur im "Weinstein-Cut" zu sehen sein (siehe hier und hier).

Ob der ganze Blödsinn es am Ende Wert gewesen sein wird, steht abzuwarten. Die Presse für den Film könnte derzeit jedenfalls nicht schlechter ausfallen. Auf der Geek-Website lovehkfilm.com sieht man sich schon zu Auffanggesten gezwungen:

When you consider its Internet reputation as a bonafide celluloid stinker, The Promise actually isn't quite that bad. The Golden Globe nomination for Best Foreign Language film is a bit puzzling, though.

Näheres dann im Februar vom Potsdamer Platz.