6/19/2004

Michael Moores "Fahrenheit 9-11" (wieder mal)

Die NYT berichtet, mit welchem Aufwand sich Michael Moore gegen Angriffe auf die Faktengenauigkeit seines Films "Fahrenheit 9/11" vorbereitet:

Mr. Moore is readying for a conservative counterattack, saying he has created a political-style "war room" to offer an instant response to any assault on the film's credibility. He has retained Chris Lehane, a Democratic Party strategist known as a master of the black art of "oppo," or opposition research, used to discredit detractors. He also hired outside fact-checkers, led by a former general counsel of The New Yorker and a veteran member of that magazine's legendary fact-checking team, to vet the film. And he is threatening to go one step further, saying he has consulted with lawyers who can bring defamation suits against anyone who maligns the film or damages his reputation.

[...]

"We have gone through every single word of this film — literally every word — and verified its accuracy," said Joanne Doroshow, a public interest lawyer and filmmaker who shared in a 1993 Oscar for documentaries and who joined the fact-checking effort last month. Ms. Doroshow is responsible for preparing what she calls a "fact-checking bible," with material ranging from newspaper and magazine articles to copies of the Federal Register, that will allow the film's lawyers and publicists to provide backup for its allegations.

Deutscher Filmpreis

In der Berliner Zeitung berichtet Anke Westphal von der gestrigen Gala zum Deutschen Filmpreis. Überschattet war die vom überraschenden Tod des Fassbinder-Drehbuchautoren, Produzenten und Filmakademie-Mitglieds Peter Märthesheimer kurz zuvor. Vor diesem Hintergrund findet sie zunächst nur harsche Worte für die Veranstaltung selbst:

"Eine dunkle Wolke der Endlichkeit hätte nun nicht unbedingt über Filmpreis-Lolas Großkampfabend hängen müssen, aber eine Minute des Erinnerns wäre nur würdig und recht gewesen. Doch man wollte sich die Feierlaune nicht vermiesen lassen: Munter hangelten sich die Gala-Moderatoren Ulrich Wickert und Jessica Schwarz von einem Biederwitz zum nächsten, und auch der Kulturstaatsministerin Christina Weiss kam kein Wort der Anteinahme an Märthesheimers Tod über die Lippen. So ertrug man mehr oder weniger fassungslos den debilen Unsinn, der da als Gala-Beiprogramm verkleidet ungehindert das Publikum terrorisieren durfte."

Dass Akin und Lohmeyer das Podum für filmpolitische Ansagen nutzten, stimmte sie immerhin versöhnlich. Die Preisverleihungen selbst sind gewiss "untadelig", allerdings auch "auf Sicherheit bedacht" entschieden worden, so Westphal.

6/18/2004

Junge Welt: Blutlandschaft Europa

Andreas Hahn beobachtete schon vor einigen Tagen in der Jungen Welt die EU-Osterweiterung im Kino: Filme wie Underworld und Van Helsing (ich ergänze noch um: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen) bedienen sich zum einen am eigenen Horrorfilmarchiv, das beständig recycelt wird, zum anderen in der Sagenwelt Osteuropas. Das sei durchaus wörtlich zu nehmen: Auffällig viele Fantasyhorror-Filme werden in Tschechien, bzw. in Prag gedreht. Gedanken zum Vampir, zum Werwolf, zur Biomacht folgen. Leider, muss man sagen, alles ein wenig zu sehr auf Europa und die Ost-Erweiterung gemünzt, es ist halt doch das Feuilleton der Jungen Welt. Eine Beobachtung des grundlegenden Zusammenhangs zwischen (Schauer)Romantik, Vampir und Kino wäre vielleicht interessanter geworden.

Schnitt: Kinowoche

Zwei neue Kinobesprechungen auf der Website des Schnitt:

Thomas Warnecke bespricht Ruby & Quentin, den neuen Film mit dem erschreckend abgemagerten Depardieu und dem, scheint's, ewig nicht altern wollenden Jean Reno. Warnecke liest den Film mit "dem Schwaben Schiller" und zeigt sich von ihm, dem Film, sehr angetan. "Eine Wiederbegegnung" mit Depardieu sei er, zu hoffen bleibe zudem, dass Regisseur Francis Veber auch in Zukunft solche Filme drehe.

Kyra Scheurer hat everyone's darling Before Sunset (Jump-Cut-Kritik hier, die meine dort) gesehen und zeigt sich, trotz anfänglicher Skepsis, im weiteren Verlauf sehr begeistert. Ein Unmensch ohnehin, wer das nicht täte (und sowas käme hier auch gar nicht in den Genuss einer Verlinkung).

6/17/2004

The Mind of Alan Moore (2)

[Teil 1]

Ninth Art hat eine erste, brauchbare Rezension von Dez Vylenz' Film über Alan Moore. Die Dokumentation scheint ganz gelungen zu sein. Ein Zitat:

Moore's handling of his celebrity is infamous. He remains in his home town, and does not make much of his status as a big fish in the comics pond. So it was interesting to hear his perspective on the cult of celebrity. Again, I am paraphrasing. "In days gone by, if you were famous, there were probably about a thousand people who knew who you were. Today there's so much information that millions know about celebrities. Celebrity has replaced the ocean as a place for young people to escape to, but at least when young men went to sea, they learned to swim first."

Weitere Links bei "Ninth Art":
- Alan Moore Interview Teil 1 & Teil 2
- A. Moore Werkschau

Obwohl es nichts mit Moore zu tun hat, will ich noch dieses Interview mit Jonathan Lethem erwähnen, daß ich beim Blättern im NA-Archiv entdeckt habe.

FAZ: Kinotag

Bert Rebhandl hat ein Buch mit Geschichten aus fünfzig Jahren Kurzfilmfestival Oberhausen gelesen. Sehr schön diese in seiner Kritik referierte Anekdote:

Im selben Jahr, davon berichtet Dietrich Kuhlbrodt, besuchte ein Siebenjähriger aus Oberhausen die Kurzfilmtage: Christoph Schlingensief hatte einen Film namens "Der Fahnenschwenker" dabei, das N-8-Material war nachsynchronisiert mit Platten von James Last und Geräuschen. Zwanzig Minuten sind erhalten, behauptet Kuhlbrodt, dem sich das Phänomen Schlingensief damals nicht unmittelbar erschloß: "Ich habe seine Größe nicht im Blick gehabt."

Michael Althen liebte "Before Sunset" schon auf der Berlinale. Und er liebt den Film (unsere Kritik) immer noch. Vor allem den Schluss:

Aber man muß wohl trotzdem sagen, daß der Film den wunderbarsten Schluß hat, den man sich denken kann, einen Schluß von so augenfälliger Eleganz, daß das Publikum bei der Premiere auf den Berliner Filmfestspielen nach einem kurzen Moment der Fassungslosigkeit in spontanen Jubel ausbrach.

Auch von Althen: Ein Geburtstagsglückwunsch an Helmut Dietl zum Sechzigsten:

Wer Anfang der achtziger Jahre am deutschen Film zu verzweifeln drohte, dem blieb als Trost nur eins: "Monaco Franze". (...) Denn diese Serie hatte alles, was dem deutschen Kino damals abging: zum einen natürlich Humor, zum anderen aber ein unverkrampftes Heimatgefühl, das sich niederschlug in einer Genauigkeit und vor allem Zärtlichkeit des Blicks, der die Stadt als Schauplatz ernst nahm und sie zugleich verzauberte.

Libération, Le Monde


Dernier des immobiles, Nicole Sornaga

In Le Monde stellt Isabelle Regnier eine Filmreihe des Centre Pompidou vor, die sich dem nicht-kommerziellen, d.h. meist: experimentellen Remake von Hollywood-Filmen widmet:

Entre cinéma classique, expérimental et art contemporain, la nouvelle programmation du Centre Pompidou se présente comme une variation sur la notion de remake. Historiquement, elle remonte à 1909, date où Segundo de Chomon réalise Excursion dans la Lune, une réplique plan par plan du Voyage dans la Lune de Georges Melies.


Brice Pedroletti berichtet vom Filmfestival in Shanghai, neuen Aufbrüchen des chinesischen Kinos vor allem ins Kommerzielle, exemplarisch zu sehen am Film "Shouji":

Shouji ("Téléphone cellulaire"), du réalisateur à succès Feng Xiaogang, numéro un du box-office chinois et projeté au festival, est un bon exemple de ce nouveau cinéma commercial chinois. Intégralement sponsorisé par des marques privées, le film a aussi été cofinancé par Columbia Tri-Star. Fable contemporaine, Shouji raconte les déboires d'un animateur de télévision qui roule en BMW et dont la femme découvre les aventures extraconjugales par le biais de son téléphone portable. L'instrument, symbole le plus voyant de la modernisation des modes de vie chinois, conduira à d'autres déconvenues.

Besprochen wird ganz ausführlich und ganz außerordentlich wohlwollend der Film "Le dernier des immobiles" (Website des Films mit englischer Erläuterung), der zwischen Doku und Fiktion schwankt und sich um den wirklichen/fiktiven gelähmten Dichter Matthieu Messagier dreht. Es scheint die Sorte Film zu sein, aus der man erst schlau wird, wenn man sie wirklich sieht. Aber hier schon mal die erstaunliche Ahnenreihe:

Nicola Sornaga, 32 ans, est héritier du clan des rêveurs du cinématographe : Abel Gance et sa farce à miroirs déformants (La Folie du docteur Tube, 1915), Fernand Léger et son Ballet mécanique (1924), René Clair et ses trucages optiques sur scénario de Picabia (Entracte, 1924), Bunuel et Dali faisant rugir leur Chien andalou (1938), Isidore Isou militant pour le cinéma discrépant, tant d'autres, dont Man Ray, Jean Cocteau, Guy Debord citant François Villon ("Le monde n'est qu'abusion"), Philippe Garrel au pays des hautes solitudes, ou Godard tout bêtement, yeux fixés sur l'enfance de l'art. Sans oublier tous ceux qui ont fantasmé sur les pouvoirs de la caméra : Apollinaire, Cendrars, Tzara, Artaud, Breton, Soupault, Desnos.

In Libération ein Interview mit dem Regisseur Christophe Gans ("Pakt der Wölfe") über sein neues Projekt, die Verfilmung der Comicserie "Rahan" - und ein Videospiel "inszeniert" er auch gleich dazu. Und die Besetzung der Titelrolle steht auch schon fest:

C'est Mark Dacascos qui sera Rahan, il a le prérequis athlétique indispensable pour le rôle et, d'origine gréco-philippine, il est de peau claire mais très métissé. C'est une solution idéale.


6/15/2004

Time: Terminal und Stepford Wives

Sind Spielbergs neuer Film "The Terminal" und das Remake der "Stepford Wives" (Regie: Frank Oz) so schlecht, wie sie die Gerüchte im Vorfeld machten. Klare Antwort im Time Magazine: Ja

The surprise about The Terminal is not that it got bad buzz but that it's a bad film. Several bad films, actually.

und Nein:

In the case of Buzz v. Stepford, yes, the movie is a little messy. But that's forgivable, since it has a wonderfully wounding malice directed at both the Stepford, Conn., contingent of Energizer Bunny wives and the New Yorkers who have just moved in.

Times Square

In der NYT, nach der der Times Square ja nun mal benannt ist, eine Liste von zehn Filmen, in denen der Platz eine Rolle spielt, etwa:

Robert De Niro's Travis Bickle yearns for an apocalyptic rain that will "wash away" all the evil in Manhattan in Martin Scorsese's perfervid terror-dream, but not before he takes Cybill Shepherd for a first date in a porn theater. Repelled, she flees. No wonder he found himself alone, looking into a mirror, asking, "You talkin' to me?"

6/14/2004

taz: Reconstruction

Andreas Busche bespricht in der taz den dänischen Film Reconstruction. Ein Zitat aus dem Film, in den richtigen Kontext gebracht, gibt ein gutes Argument ab:

Doch dann bleibt auch das Sturmhafte dieser Leidenschaften nur Behauptung. Man hätte es schon zu Beginn des Films ahnen können, als jene allwissende Gestalt aus dem Schatten der Illusion heraustrat und mit Marlow-artiger Lakonie den Hammersatz verkündete: "Es ist nur Film. Es ist alles konstruiert - aber es schmerzt trotzdem."

Lillian Gish

Masters of Cinema veröffentlichen einen Text von Daryl Chin über die Schauspiel-Legende Lillian Gish. Kein Werk der Theorie, aber Klatsch und manch praktischen Hinweis gibt es:

While we had our little mini-rehearsal, I remember James Frasher telling us about some of Miss Gish's regimen to ensure her longevity and her beauty. He mentioned how Miss Gish insisted on having a slantboard when she was working, it was very good for posture. Miss Gish had never had any plastic surgery, when working, she insisted on getting at least nine hours of sleep every night, she didn't drink coffee, caffeine was bad for the skin, she was careful about dairy.

Brooklyn Rail: Film

Im exzellenten Brooklyner Stadtteilmagazin Brooklyn Rail:

Theodore Hamm schreibt über einen HBO-Film, von dem die Macher und auch der Rezensent hoffen, dass eine Serie daraus wird: Everyday People.

McKay and George make no secret of their desire for Everyday People to become an HBO series, which is one reason that many of the stories are left unresolved in the end. The stuff of an excellent contemporary series—sharply defined characters facing real dilemmas, in this case of race and urban life—is definitely here. What’s needed is for Ira, the restaurant owner, to become more like Danny Aiello’s Sal in Do the Right Thing. In Brooklyn, sentimentality is usually backed up with a baseball bat.

Im Interview: Jehane Noujaim, die Regisseurin des viel beachteten Dokumentarfilms Control Room über den arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera.

I guess the impetus was really that I didn’t want to watch the war from my living room and be throwing things at the TV screen. I definitely wasn’t for the war, but to make a film about the politics of war versus no war, like something Michael Moore would do, it’s something you make if you really feel sure about all those questions. I would say it was a way to find out what was going on for myself, and I wanted to be around people who are very motivated to think about it.

Kino in Thailand

Bei Alternet, zuerst bei Pacific News erschienen, bei Greencine entdeckt: Andrew Lam schreibt über den Aufschwung der thailändischen Filmindustrie:

Kittisak says the industry was given a boost when the Thai government decided to actively promote Thailand as an ideal location to shoot a film -- Alexander the Great, starring Colin Farrell, was recently filmed here -- and when it began promoting its international film festival. But Thailand, he says, got into the game late and is trying to catch up. "Korea, for instance, has gotten government backing for its film industry for a long time now. So have the French. And that really helps their artists."

Und Cannes-Jury-Preis-Gewinner Apichatpong Weerasethakul, gewiss kein Mann der Industrie, kommt auch drin vor:

But personal vision is what makes Thailand stand out. And with the Cannes Jury Prize in Apichatpong's pocket, his film has not only traveled well, but also officially announced the Thai film industry's coming of age.

Onion: Meet the Peebles

Im Magazin The Onion, das im Außenteil ein gar nicht übles Satiremagazin ist ("Reagan's Body Dies"), ist im Inneren ein völlig seriöses Kulturmagazin mit Filmschwerpunkt. Am bekanntesten das stets sehr ausführliche Interview - diesmal mit Vater und Sohn van Peebles, anlässlich des Spielfilms, den der Sohn Mario über die Entstehungsumstände des berühmten, das Blaxploitation-Kino begründenden Hits seines Vaters Melvin, Sweet Sweetback's Baadasssss Song gedreht hat. Melvin van Peebles erzählt:

One of the union guys who was risking his skin by working for me called me and said, "Sir, we have a problem. I don't know what went wrong with my soundman, my sound machine or something, but all of yesterday's shoot, we have to do over again. I can't understand what the guy is saying. I tried to slow it down, I tried to speed it up." So the guy comes over to me... This is a guy who's already on my team who's making this big risk, so there was no question of arrogance or hubris or anything else. But the scene was where Beetle was coming out of the toilet and going, "Yo, bro, we gotta chop the scopes." He didn't understand what the guy was saying, so he assumed that the machinery was broken. It never dawned on him that he was talking English, because why couldn't he understand it if it was in English?

Outlook India: Farhan Akhtar

Outlook India stellt heute den Regisseur Farhan Akthar vor, der nach seinem Riesen-Erfolg Dil Chahta Hai hofft, die hoch gesteckten Erwartungen mit seinem neuen Film Lakshya nicht zu enttäuschen. In den Hauptrollen übrigens Hrithik Roshan und Preity Zinta.

Every young filmmaker in Bollywood would want to stand in Farhan Akhtar’s shoes—they’re a cool and successful pair. On second thoughts, they don’t make for such a comfort fit after all. Three years since the city-slick Dil Chahta Hai (DCH) blew a fresh breeze of story-telling, every filmmaker from Karan Johar to Kunal Kohli has tried hard to sport an attitude but never quite managed to get as effortlessly stylish. No wonder we are again looking to Farhan to deliver the next nouveau hip in the form of Lakshya.

[via Perlentaucher]

Lebenszeichen von F.LM

Der gelegentliche Jump-Cut-Mitarbeiter Stefan Höltgen bespricht auf der Website seiner Zeitschrift F.LM - Texte zum Film die neueste DVD der Werner Herzog Kollektion, Herzogs Debüt Lebenszeichen:

"Die Hitze der griechischen Sonne, die Langeweile und die Trägheit der vier Festungsbewohner dominieren den gesamten Film. Jedes Gespräch und jede Tätigkeit, die Enge und Vertrautheit erzeugen sollen, werden von dem gleißenden Sonnenlicht, dem schier endlos entfernten Horizont und der alles überwuchernden Natur in der maroden Festung in Frage gestellt. Es scheint, als stämme sich die Insel, ja das ganze Land gegen die Aktivität seiner Besatzer. Diese wiederum stehen aber keineswegs für die nationale Fremdheit, sondern vielmehr für die emotionale: Das Aufbegehren Stroszeks, der zum Ende hin sogar die Sonne in Brand setzen will und sich selbst zum Herrscher des süd-östlichen Mittelmeerraums ernennt, drückt nur dieses auf die Spitze getriebenes Fremdheitsgefühl des Menschen gegenüber seiner Umwelt aus."

Eine Besprechung der DVD bei Jump Cut folgt die Tage, habe die DVD ebenfalls vorliegen.

Des weiteren steht demnächst die neue Ausgabe des Heftes ins Haus. Das Thema Cyborgs wurde in letzter Minute gekippt, dafür hat man sich nun auf das Thema Filmphilosophie geeinigt. Auf dem Cover zunächst Kant, jetzt Derrida.

Weil ich daran selbst beteiligt bin, will ich ja nicht zuviel versprechen, aber vielversprechend scheint mir der F.LM-Kalender zu werden, der Termine ganz unterschiedlicher Art ankündigt und erinnert. Wird noch ausgebaut, soll dann auch via f-lm.de direkt auslesbar sein. Wir werden sehen.

6/13/2004

The Five Obstructions

Tillmann Aller hat die Making-Of-DokuRemakes-Doku The Five Obstructions von Lars von Trier und Jørgen Leth vorab gesehen und in seinem Weblog besprochen. Naturgemäß scheint das verschrobene Projekt vor allem "eingefleischte Cineasten" anzusprechen. Er selbst fand es "faszinierend", kann den Film aber kaum "ohne Einschränkungen empfehlen". Kinostart: 08.07. im Arsenal Filmverleih.

Godard / Blanchot

Im Weblog zur Website zu Maurice Blanchot gibt es ein langes Interview mit Jean-Luc Godard zu allerlei Philosophischem. Lévinas, sagt er, mag ein großer Philosoph sein, aber schreiben kann er nicht. Andere Äußerungen sind schwerer zu fassen zu bekommen, ganz wie in den Filmen auch. Hier etwas über die Liebe:

Je n'ai pas beaucoup réfléchi. Il me vient à l'esprit la phrase de Lacan : l'amour, c'est vouloir donner quelque chose qu'on n'a pas, à quelqu'un qui n'en veut pas... En fait, le mot amour ne devrait pas être employé. Le mot amitié est plus fort.

Und etwas zur Philosophie und zur Literatur:

Blanchot écrivait ceci : «La philosophie serait notre compagne, le jour et la nuit, même si elle perd son nom, même si elle s'absente, une amie clandestine...» Voilà, la philosophie, c'est une amie, et le roman un ami.

[via Erratika]