| Paul Schrader: Auto Focus
	      (USA 2002) | 
	   
	  
	    
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		  USA 2002 
		    VÖ: 10.02.2004  
		    Label: Columbia Tristar
		     
		    Regie: Paul Schrader 
		    Drehbuch: Michael Gerbosi 
		    Darsteller: Greg Kinnear, Willem Dafoe, Rita Wilson, Maria Bello, Ron
		    Leibman | 
		 
	       
	      
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	  | DVD-Informationen | 
	 
	
	  | Auto Focus (USA 2002)
	     
	    Nichts erträumt sich der erfolgreiche Radio-DJ Bob Crane (Greg
	    Kinnear) mehr, als bei der Öffentlichkeit einen bleibenden Eindruck
	    zu hinterlassen. Schneller als erwartet erfüllt sich der Traum für
	    den selbsterklärten Saubermann und braven Familienvater: Mit der Hauptrolle
	    in der Serie "Ein Käfig voller Helden" wird er über Nacht zum Star.
	    Doch der neue Ruhm hat auch eine Schattenseite: Mit seinem neuen Freund John
	    Carpenter (Willem Dafoe), einem gerissenen Videotechniker, erliegt er fast
	    jeden Abend der Versuchung, mit immer neuen Frauen nicht nur ins Bett zu
	    steigen, sondern das Liebesspiel auch stets auf Video festzuhalten. Bald
	    drohen sowohl sein Privatleben als auch seine Karriere den Bach runterzugehen;
	    doch Crane erkennt nicht, wie gefährlich - wie lebensgefährlich
	    seine Sucht nach Sex tatsächlich ist. (cthe)
	     
	    "Auto Focus" war im Jahr 2002 eine der interessantesten Produktionen
	    aus den Staaten. Paul Schraders düsteres Drama über den in Deutschland
	    wenig bekannten Serienschauspieler Bob Crane, der 1978 unter bislang
	    ungeklärten Umständen ermordet wurde, macht eine erstaunliche Wandlung
	    durch. Spannend ist aus formalästhetischer Sicht die Umsetzung dieses
	    Konzepts, vom heiter-beschwingten Anfang in den 50er Jahren bis zum trostlosen
	    Ende in Scottsdale, wo Crane in seinem Zimmer bezeichnenderweise mit einem
	    Filmstativ erschlagen wurde. Spannend auch die Charakterstudie zweier
	    Männer, die eine merkwürdige Freundschaft, schließlich eine
	    unentwirrbare Abhängigkeit miteinander verband. Schrader behandelt die
	    Sucht nach immer mehr Sex und selbstproduzierten Homemade-Porn eigentlich
	    nur am Rande, benutzt sie vielmehr, um ein zutiefst deprimierendes Bild
	    männlicher Selbstverleugnungsstrategien zu entwerfen. "Auto Focus" ist
	    außerdem klassisches Biopic, bleibt immer ganz nah bei der Figur des
	    Bob Crane, die sich innerlich beinahe unverändert, durch die Jahrzehnte
	    rammelt. Bemerkenswert neben Kinnears Darstellung ist Willem Dafoe, der Cranes
	    Fickkumpel John Carpenter als schleimig-erbärmliche Gestalt entwirft
	    ohne sie dem Zuschauer zu entfremden. Die letzten 20 Minuten des Films sind
	    ungemein dicht inszeniert und erinnern an Schraders beste Arbeiten.  | 
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	  | Gerade weil der Film großen Wert auf die ausgeklügelte
	    Farbkomposition und den graduellen stilistischen Übergang von einem
	    unbeschwerten Fifties-Look in die am Ende vorherrschenden ausgeblichenen
	    Braun- und Grüntöne legt, fällt der Bildqualität gesteigerte
	    Bedeutung zu. Bis auf ein gelegentliches Ausfransen der grundsätzlich
	    im Videobild schwer darstellbaren Rottöne, überzeugt das Bild mit
	    nuancierter Farbdarstellung und auch die Bildschärfe bleibt über
	    die gesamte Spieldauer vorbildhaft. In einigen wenigen Einstellungen ist
	    ein leichtes Ruckeln spürbar, könnte aber auch am verwendeten
	    DVD-Player liegen. Das Bildrauschen ist minimal und fällt kaum ins Gewicht.
	    Die Tonspur liegt sowohl im englischen Original als auch in der deutschen
	    Synchronisation in Dolby Digital 5.1 vor. Angelo Badalamentis stimmungsvoller
	    Soundtrack und gerade die immer wieder eingearbeiteten Swing und Big Band
	    Stücke kommen druckvoll und kristallklar rüber. Auch sonst gibt
	    es was die Mischung anbetrifft, nichts zu bemängeln. Ich mochte auch
	    die Entscheidung, den Dialog in der ein oder anderen Szene zugunsten der
	    Atmosphäre runterzupegeln. Ist man des englischen nicht ganz so
	    mächtig, könnte das hier und da zum Problem werden.
	     
	    Sehr begrüßenswert ist die komplette Untertitelung nicht
	    nur der Filmtonspur, sondern auch aller drei Kommentar-Tracks. Über
	    die gesamte Spielfilmlänge kann man sowohl Paul Schrader, als auch Greg
	    Kinnear und Willem Dafoe zuhören. Gerade der Schrader-Kommentar ist
	    ausgesprochen aufschlußreich und geht ausführlich auf die
	    inszenatorischen Entscheidungen ein. Aufgrund mangelndem Speicherplatzes
	    kommt der Produzenten/Autor Kommentar auf leider nur knapp 60 mit Informationen
	    und Anekdoten vollgepackte Minuten. Zusätzlich findet sich auf der DVD
	    eine halbwegs brauchbare Featurette im üblichen Format, sowie eine
	    umfangreiche Dokumentation über die Ermittlungen zum Mordfall an Bob
	    Crane. Viel Talking Heads, wenig erhellendes, dennoch ein netter Bonus für
	    jene, die sich weiter in das Material vertiefen wollen. Abgerundet wird die
	    vollauf überzeugende Scheibe durch ein paar nicht verwendete Szenen,
	    die in Rohschnittfassung vorliegen. 
	     
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	  Technische Daten:
	     
	    Ton: 1. Deutsch: Dolby Digital 5.1 
	    2. Englisch: Dolby Digital 5. 
	    Bild: 1.85:1 Widescreen (16:9) 
	    RC: 2 
	    Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch 
	    Spielfilmlänge: 101 min. 
	    FSK: 16
	     
	    Specials: 
	     
	    Trailer 
	    Making of 
	    Dokumentation: Der Fall Bob Crane 
	    Deleted Scenes 
	    Audiokommentare (siehe Tonspuren)
	     
	    (Thomas Reuthebuch)  | 
	 
       
      
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