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Jump Cut Filmkritik
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Magazin für Film & Kritik

 
Onkel Wanja (Djadja Wanja, UdSSR 1970)

 

Anbieter: Icestorm Entertainment
VÖ: 06.04.2004
Regie: Andrej Konchalovskj
Darsteller: Irina Anisimova-Wulf, Sergei Bondarchuk, Vladimir Butenko, Irina Kupchenko, Yekaterina Mazurova, u.a.

 

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DVD-Informationen
Onkel Wanja (Djadja Wanja, UdSSR 1970)

Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstücks von Anton Tschechow aus dem Jahr 1970: Wanja (Innokenti Smoktunovsky) bewirtschaftet seit Jahren treu das Gut seiner verstorbenen Schwester und überlässt die Erträge deren Witwer, Professor Aleksandr Serebryakov (Vladimir Zeldin), auf den Wanja einst große Stücke hielt. Als dieser nach Jahren mit einer neuen Frau auf dem Gut auftaucht, ereilt Wanja schon bald die bittere Erkenntnis, einem sprücheschwingenden Scharlatan und Nichtsnutz aufgesessen zu sein. Andrei Konchalovskys Adaption emanzipiert sich vor allem aufgrund seiner bewusst eingesetzten formalen Mittel von dem Theaterstück und verleiht sich so eigenständigen, künstlerischen Charakter. Sie changiert kunstvoll zwischen schwarz-weißen und farbigen Episoden, die die unterschiedlichen Zeitebenen der Erzählung ästhetisch markieren, und findet mit vielen Plansequenzen und ausgeklügelten Kameraeinstellungen atmosphärisch wirkungsvolle Bilder, um die bittere Geschichte eindrucksvoll darzubieten.Auch bei dieser Veröffentlichung der Reihe "Russische Klassiker" muss man als DVD-Freund und Liebhaber des russischen Films Kompromisse eingehen: Den russischen Originalton sucht man wie stets vergebens, mit der deutschen DEFA-Synchro muss man sich schon abfinden. Auch scheint das Material von zweifelhafter Qualität gewesen zu sein: Helligkeit und Farbwerte schwanken in auffallend hoher Frequenz und Dynamik, ein recht unstetes Bild ist die Folge.

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Auch der Transfer kratzt lange nicht an Referenzen, ist aber einigermaßen passabel geraten. Neben Filmo- und Biografie des Regisseurs gibt's im Zusatzmaterial noch ein 15minütiges (aber leider nicht in Kapitel unterteiltes) Feature zur Theaterinszenierung des Stückes in Leipzig, die in ihrer "Saftigkeit" die Spannbreite der Interpretationsmöglichkeiten des zugrundeliegenden Stoffes herausarbeitet. Alles in allem ist es auch bis auf weiteres sehr schade, dass die an sich hochinteressante Reihe von Icestorm nicht ambitionierter angegangen wird, um qualitativ hochwertige Editionen der Filme zu erstellen: Solche rücken durch die eher durchschnittlichen Ausgaben zunehmend in weite Ferne. Technische Details

Bild: 4:3
Ton: Deutsch (DD 1.0)
Untertitel: -
Regionalcode: 2 / PAL
Laufzeit: ca. 98 Min.

Zusatzmaterial:

Bio/Filmografie des Regisseurs, Onkel Wanja im Leipziger Schauspielhaus (Featurette), Bildergalerie

(Thomas Groh)