Stefan Haupt: Dem Tod ins Gesicht sehen (CH 2002)

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Stefan Haupt: Dem Tod ins Gesicht sehen (CH 2002)
Kritik v
on Dagmar Trüpschuch

 

Vom Sterben fürs Leben lernen

Der Dokumentarfilm „Dem Tod ins Gesicht sehen“ von Stefan Haupt erzählt die bewegte Lebensgeschichte von Elisabeth Kübler-Ross, Ärztin und Wegbereiterin für Sterbebegleitung und Hospize.

Wer Angst vorm Sterben hat, hat eigentlich Angst vorm Leben, sagt die Ärztin Elisabeth Kübler-Ross, die sich Zeit ihres Lebens in ihren Studien und ihrem Lebenswerk dem Sterben gewidmet hat. Nun steht sie selber an der Schwelle zum Tod. Der Regisseur Stefan Haupt hat Elisabeth-Kübler Ross gefilmt, hat sie über ihr Leben berichten lassen, lässt sie erzählen, wie sie 1926 als das erste Mädchen von Drillingen zur Welt kam. Fotografien zeigen die drei, Hand in Hand, durch gleiche Kleidung zu Spiegelbildern ihrer selbst geklont. Die Suche nach der eigenen Identität wurde zu Kübler-Ross' Leitmotiv. Verlangten die Eltern von ihr, das Erdbeerbeet zu jäten, jätete Elisabeth den Gemüsegarten. Und das Mädchen, das heiraten und Hausfrau werden sollte, machte eine akademische Ausbildung und wurde Ärztin. Eine Ärztin, deren obere Priorität nicht war, Leben zu verlängern sondern es den Patienten zu ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben zu führen - bis zum Ende. Sie spricht mit den Sterbenden, spricht mit ihnen über den Tod, über Ängste und Loslassenkönnen. Sie kidnappt Sterbende aus dem Krankenhaus, um ihnen ihren Wunsch auf einen Tod im vertrauten Kreise zu erfüllen. Sie gibt Seminare über Sterbebegleitung, wird Psychiaterin, schreibt Bücher (u.a. Interview mit Sterbenden), reist durch die Welt, baut Zentren auf für Seminare und Workshops, kämpft für ein Hospiz für an Aids erkrankte Kinder. Ihre Arbeit ist ihr Leben, für ihre Arbeit verlässt sie die Familie.

Lange Kamerafahrten, vorbeirauschende Landschaften - unterlegt mit verlorenem Saxophongesang oder sakralen Bachkompositionen - , dokumentieren Kübler-Ross' Ortswechsel, von der Schweiz in die USA, von New York, nach Chicago, Esconido , Virginia. Und dann der Vogelkäfig, auf den sie heute von ihrem Krankenbett aus blickt. Die ehemals aktive Frau ist immobil - gelähmt durch mehrere Schlaganfälle und einen Unfall liegt Elisabeth-Kübler-Ross in einem Pflegeheim. „Ich will so lange durchhalten, wie ich mich selber baden und mir den Hintern abwischen kann“, sagt sie. Sie kann vom Leben nicht lassen, sagt ihre Schwester.

Kann sie oder kann sie nicht? Anders gefragt: Was bedeutet der Umgang mit dem Tod anderer fürs eigene Sterben? Eine klare Antwort kann der Film, will Elisabeth Kübler-Ross nicht geben. Immerhin: Sie wirkt unberührbar, souverän, oft humorvoll und erzählt von den Dingen, die sie noch lernen muss, bevor sie gehen kann.

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