Carsten Ludwig, Jan-Christoph Glaser: Detroit  (D 2002)

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Carsten Ludwig, Jan-Christoph Glaser: Detroit  (D 2002)

 

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Carsten Ludwig, Jan-Christoph Glaser: Detroit  (D 2002)
Kritik v
on Thomas Reuthebuch

 

Schwarz in Schwarz, das letzte Bild, obwohl strenggenommen kein Bild, eine Schwarzblende, die sekundenlang stehen bleibt, bis der Abspann über die Leinwand kriecht. Davor 78 schwermütige Minuten, eine Geschichte die vieles im unklaren lässt und den Zuschauer gesenkten Hauptes aus dem Kino entlässt.

Entstanden ist der Film im Rahmen der dffb, angedacht als 20-minütiger Kurzfilm zwischen den Seminaren. Das erklärt vieles, die Struktur zum Beispiel. Die Geschichte folgt dem wohlhabenden Edzard (überzeugend: Christoph Bach) auf seinem Weg im dicken Benz (was fährt wohl jemand der Edzard heißt) von Berlin nach Braunschweig oder umgekehrt. Vieles wird nur angedeutet, bleibt im Vagen. Manchmal hätte man sich ein wenig mehr Information gewünscht. Die Verwirrung lässt sich festmachen am Pressetext, der als Anlass von Edzards Reise den Tod des älteren Bruders erwähnt. Im Film spricht auch Edzard davon, taucht wenig später aber bei dessen Hochzeit auf, die in einem Eklat endet als er vor versammelter Familie den Abschiedsbrief eines verstorbenen Mädchens an deren Mutter verliest. Edzard ist offensichtlich schwer durcheinander, stößt Leute mit schöner Regelmäßigkeit vor den Kopf, einen Tramper etwa oder einen, zugegebenermaßen widerwärtigen Kerl, der am Rasthof augenzwinkernd Lebensweisheiten von sich gibt.

Ich mag prinzipiell die Vorgehensweise, nur Anstöße zu liefern, den Zuschauer zu fordern, die Backstory einer Figur im Kopf des Betrachters entstehen zu lassen. Hier geht mir das jedoch zu weit, besser gesagt, erscheint mir zu vieles in Beliebigkeit zu versanden. Dazu kommt der extrem unterkühlte Stil, die distanzierte Kameraarbeit, die fehlenden Identifikationsangebote. Ludwig und Glaser finden mit ihrem Kameramann Ngo The Chan zwar immer wieder interessante Bilder, dennoch drängt sich der Eindruck auf, dass der Stilwille über die Geschichte triumphiert. Zuletzt verliert man das Interesse an Edzards Schicksal, an seinem Autismus und möchte tief Luft holen und schnell vergessen.

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