Filmkritik Chris Kentis: Open Water (USA 2003)

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum

 
 


.

Chris Kentis: Open Water (USA 2003)

 

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

.

Chris Kentis: Open Water (USA 2003)
Kritik v
on Stefan Höltgen

[Image]

Filme wie John Sturges' "The old Man and the Sea" oder Phillip Noyces "Dead Calm" haben es vorgemacht: Es ist möglich, einen Film über Menschen auf dem offenen Meer zu drehen, der trotz des eintönigen Ambientes spannend ist. Ihr Spannungspotenzial beziehen diese Filme aus den sich durch die Einöde entwickelnden menschlichen Konflikten ("Dead Calm") oder aus dem Konflikt mit den Unwirtlichkeiten der Einöde selbst ("The old Man ..."). Chris Kentis' zweiter Spielfilm "Open Water" versucht beides zu kombinieren ... und geht damit - man entschuldige den Kalauer! - baden.

Das junge Yuppie-Paar Susan und Daniel machen Urlaub am Meer. Sie entschließen sich zu einem Tauchkurs und fahren mit einer Touristengruppe aufs offene Meer hinaus. Durch eine Unachtsamkeit wird übersehen, dass die beiden noch nicht wieder an Bord sind, als das Boot zurück zur Küste schippert. Susan und Daniel sind zunächst nur verwundert, als sie auftauchen und sich verlassen in der Mitte des Ozeans wiederfinden. Sie entschließen sich zu warten, doch niemand scheint sie zu vermissen. Nacheinander geraten sie in einen Schwarm Quallen, Haie attackieren sie und ein Unwetter macht sie auch noch von oben nass. Als man am nächsten Morgen an Land entdeckt, dass die beiden fehlen, wird eine Suchaktion gestartet.

"Open Water" leidet vor allem an der Einfallslosigkeit des Drehbuchs, das laut Vorspann "based on true events" ist. Das Leben schreibt eben nicht immer die spannendsten Geschichten, weswegen gerade die von Susan, Daniel und dem Meer dringend einer Dramatisierung - gern auch zu Lasten der Authentizität - bedurft hätte. Und, was "wirklich" auf dem Meer geschehen ist, muss ja ohnehin Spekulation bleiben. Doch "Open Water" belässt es dabei, sich die beiden ein bisschen darüber streiten zu lassen, wessen Idee der Tauchausflug war, ein paar Haie schemenhaft unter ihnen umher schwimmen zu lassen und sie sich ständig ihre Liebe versichern zu lassen. Spannung oder gar Mitgefühl kommt da nicht auf.

Zu bebildern vermag "Open Water" diese Ausnahmesituation leider auch nur sehr halbherzig. Um sich der Effekthascherei zu erwehren, werden die Gefahren, die sich rund um die Protagonisten und vor allem unter ihnen verbergen, lediglich angedeutet. Der Film gewinnt in nur wenigen Momenten horribles Potenzial, wenn er einmal einen Blick unter die Wasseroberfläche gestattet oder Kamerapositionen das Umfeld des im Meer treibenden Paares zeigen und damit die ganze Hoffnungslosigkeit der Situation verdeutlichen.

Einzig der düstere, mit ein wenig Ethno-Gesängen angereicherte Soundtrack von Greame Revell (der auch schon den Thriller "Dead Calm" exzellent beschallt hat) verschafft ab und zu eine Andeutung von Spannung - die der Film dann aber auch nicht einlöst. So treiben die beiden Protagonisten auf dem Ozean dahin und der Film plätschert seiner finalen 79. Minute entgegen. Im laufenden Abspann erlaubt der Film sich dann noch einen kleinen Kalauer, der hier nicht verraten werden soll, um "Open Water" nicht seines vielleicht einzigen Faszinosums zu berauben: Überleben die beiden?

zur Jump Cut Startseite

zum Diskussionsforum

.
 .
Suchen
 
Google
Web Jump Cut

 .

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:


In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com