Margarethe von Trotta: Rosenstraße  (D 2003)

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Margarethe von Trotta: Rosenstraße  (D 2003)
Kritik v
on Ulrike Mattern

 

Deutsches Ausstattungskino

Vor zwei Wochen nahm die Schauspielerin Katja Riemann die Coppa Volpi für die beste weibliche Darstellung auf dem Filmfestival in Venedig in Empfang. Der Film "Rosenstraße" von Margarethe von Trotta, die als einzige deutsche Regisseurin in den Wettbewerb geladen war, erzählt vom Widerstand deutscher Frauen gegen das Hitlerregime und kommt jetzt in die Kinos.

New York in der Gegenwart. Ruth hat ihren Mann verloren. Sie besinnt sich auf ihre jüdischen Wurzeln und verordnet ihrer Familie einen Trauermonat. Dies stößt bei ihrer Tochter Hannah auf Unverständnis. Eine Besucherin der Trauerfeier erzählt aus der Vergangenheit der Mutter. Lena, eine Deutsche, habe ihr 1943 das Leben gerettet. Ruth hat über diese Zeit nie gesprochen.

Als die Mutter Hannahs Heirat mit einem Nicht-Juden ablehnt, reist die Tochter nach Berlin, um nach den blinden Flecken in ihrer Familienbiographie zu forschen. Sie findet Lena und erfährt vom Aufstand der als "arisch" geltenden Frauen, die gegen die Deportation ihrer jüdischen Männer vor dem Haus in der Rosenstraße demonstrierten, in dem diese festgehalten wurden. Mit diesen Schilderungen führt der Film aus der Gegenwart zu den Ereignissen in der Vergangenheit zurück.

Die Filmbiographie der Regisseurin Margarethe von Trotta liest sich wie der feministische Gegenentwurf zu bundes-republikanischen Geschichtsschreibung. Als Schauspielerin arbeitete sie mit Fassbinder und Schlöndorff, bevor sie 1977 als Regisseurin mit "Das zweite Erwachen der Christa Klages" debütierte. 1981 erhielt sie den Goldenen Löwen in Venedig für "Die bleierne Zeit", einen aufwühlenden, fiktiven Spielfilm über die Schwestern Ensslin.

Rebellinnen im Politischen (wie Rosa Luxemburg) oder im Privaten (z. B. in "Heller Wahn") sind die Frauen in ihren Filmen, zerrieben zwischen Zweifel und Selbstbewusstsein, auf der Suche nach Identität in vorgegebenen Strukturen. Seit dem Nach-Wende-Film "Das Versprechen" drehte von Trotta fürs Fernsehen, u.a. die viel beachteten "Jahrestage".

Mit "Rosenstraße" kehrt die Regisseurin auf die Leinwand zurück und reduziert sich dort auf ein Format, das eher für den Bildschirm taugt. Die Einfassung der dramatisierten historischen Fakten durch einen Mutter-Tochter-Konflikt in der Gegenwart lässt den Film in zwei Teile auseinander driften, die sich bis zum Ende nicht harmonisch ineinander fügen. Der theatralische Einstieg, hölzerne Dialoge und eine überdeutliche Symbolik, die mit dem imaginären Zeigefinger der Kamera auf das weist, was man später sehen oder erfahren wird, hemmen den Erzählfluss. Der Film wirkt so altbacken wie das Klischee einer betagten Frau, die Doris Schade als 90-jährige Lena Fischer verkörpert.

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