Alain Corneau: Stupeur et tremblement  (F 2003)

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum



.

Videos bei Amazon
Videos & DVDs bei Amazon

Alain Corneau: Stupeur et tremblement  (F 2003)


Buch: Alain Corneau nach dem Roman von Amélie Nothomb
 

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

.

Alain Corneau: Stupeur et tremblement  (F 2003)
Kritik v
on Thomas Reuthebuch

 

Alain Corneau hat sich Amélie Nothombs Erfolgsroman zur Vorlage gemacht, für einen Film, der erfrischend radikal mit der Unüberbrückbarkeit kultureller Unterschiede umgeht. Sylvie Testud spielt Amélie, eine junge Belgierin, die die ersten fünf Jahre ihres Lebens in Japan verbrachte. Sie erfüllt sich als erwachsene Frau ihren Traum und heuert beim japanischen Großkonzern Yamamoto an.

Es gibt in diesem Film keine einzige Szene, die uns hinausführt, aus den Büroräumen im 44.Stock. Die Verbindung zur Außenwelt findet konsequenterweise statt durch einen Blick, durch ein Fenster, auf die endlos sich weit über den Horizont erstreckende Betonwüste Tokyos, und es ist gleichzeitig eine Reise ins Innerste von Amélie, an einen Ort, an den sie sich zurückzieht um zu überleben, in dieser Hölle, als die uns Alain Corneau den japanischen Büroalltag präsentiert. Doch ist dies nur der erste Blick auf eine Kultur, die uns so unbegreifbar erscheint und die sich selbst denen hartnäckig verschließt, die alles daransetzen sie zu begreifen.

Corneau reichert seine Geschichte mit komödiantischen Elementen an, hat in Sylvie Testud eine Hauptdarstellerin, die ihm bedingungslos folgt, die mit ihrer Ausstrahlung irgendwo zwischen kindlicher Naivität und sinnlicher Neugier idealtypisch besetzt ist. Zwischen ihr und der eifersüchtigen Fubuki (grandios unterkühlt: Kaori Tsuji) flackert eine homoerotische Beziehung auf, die am Ende in einer wunderbar inszenierten Szene gipfelt, in der das ganze Ausmaß emotionaler Deformationen spürbar wird, zu denen rigide hierarchische Systeme imstande sind.

Es sei Corneau und natürlich Amélie Nothomb gedankt, dass der erhobene moralische Zeigefinger gänzlich fehlt, dass wertfrei beobachtet wird, ohne dabei den eigenen Standpunkt aus den Augen zu lassen. Amélie erhält nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans, lange nachdem sie wieder nach Belgien zurückgekehrt ist, einen Brief von ihrer einstigen Widersacherin. Knapp, ohne den leisesten Anflug von Sentimentalität, gratuliert sie Amélie zu ihrem Erfolg. Der Brief ist in japanisch verfasst. Spät schließt sich der Kreis.

zur Jump Cut Startseite

zum Diskussionsforum

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com