Nell Shipman & Bert Van Tuyle: Something New (USA 1920)

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum

 
 


.


Werbung

Nell Shipman & Bert Van Tuyle: Something New (USA 1920)

Biografische Informationen zu Nell Shipman gibt es in diesem höchst lesenswerten Artikel.
 

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
SciFi-Corner - die Science-Fiction- Website

Theater-Corner - die Theater-Seite
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

.

Nell Shipman & Bert Van Tuyle: Something New (USA 1920)
Kritik von Ekkehard Knörer

Zur Klassiker-Startseite

Eine Frau sitzt, in freier Natur, an einer Schreibmaschine. Sie ist Schriftstellerin vor weißem Papier, auf der Suche nach einer Geschichte, die noch nicht erzählt ist. Ins Auge fallen ihr zwei Männer, einer im Auto, einer auf dem Pferd, die ein Wettrennen beginnen. Heureka, das gibt ihr die Idee. Die Erzählung, die folgt, wird so gerahmt, das Auto bietet Gelegenheit für den entscheidenden neuen Dreh in einer alten Geschichte. Nicht ganz so hergebracht ist aber auch die Tatsache, dass es sich hier offenkundig um weibliche Autorschaft handelt (den Film als ganzen, aber auch die fiktive Verfasserin - nicht zuletzt der höchst eigenwilligen Zwischentitel - betreffend) - und, beim Western, der nun erzählt wird, um eine Frauenfantasie.

Die Geschichte spielt an einer Grenze, eine genreübliche frontier, hinter die es vorzudringen gilt, ist es nicht. Die USA und Mexiko, die hier aufeinander stoßen, sind klar konnotiert, Haudegen und aufrechte Helden hier, der Schurke mit seiner Gang in der unzugänglichen Wüste da. Es tritt auf eine junge Frau - Schriftstellerin wie die, die in der Rahmenerzählung diese Geschichte schreibt; gespielt, natürlich, gleichfalls von Nell Shipman -, Tochter, wie es scheint, eines Mineneigentümers. Vom Verwalter wird sie, auf der Suche nach inspirierender Atmosphäre per Kutsche und Pferd (durch die Wüste) dahin, zur Mine transportiert. Am Ankunfts-Grenzort zurück bleibt der Mann mit dem Auto, nicht mehr ganz jung, aber sogleich verzaubert von der Frau, die so ganz anders ausfällt als - Stichwort Schriftstellerin - erwartet.

Kaum in der Mine angekommen werden die junge Frau und der Verwalter vom mexikanischen Schurken überfallen, in ihrer Not schickt sie, den Hund als Boten einsetzend, einen Brief, nach Rettung rufend, an den Herrn in der Stadt. Der überlegt nur kurz und setzt den Geflohenen mit dem Auto nach. Mitten durch die Wüste. Über Stock und Stein, durchs Gebüsch, durch den Fluss und durch die Prärie. Er kommt zurecht, es ist dies die erste spannungserzeugende Parallelmontage, kurz vor der drohenden  Vergewaltigung, gegen die allerdings auch sie sich tatkräftig zur Wehr zu setzen versteht. Der Retter schwingt sie in den Wagen und nun kommt es wirklich zur mutmaßlich ersten Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte, der Maxwell voran, die Ganoven zu Ross hinterher. Tempo wird erzeugt durch die rasche Montage, das hin und her zwischen Fliehenden und Verfolgern, Tempo ist auch im Bild, die rennenden Pferde, das über die gewaltigen Bodenunebenheiten hüpfende und felsige Anstiege emporkletternde Auto. Die Kamera bleibt dabei weitestgehend statisch.

Es endet mit dem Triumph des neuen Zeitalters, denn nicht nur kommen die Fliehenden davon. Zuvor schon haben sie den einen oder anderen Verfolger abgeknallt, mit Schwung stößt die Fahrerin (sie hat längst das Kommando übernommen) das Hinterteil des Wagens, dessen Schnauze sie zuvor noch gestreichelt hat (ja, das Ding ist natürlich ein Pferd, aber mit Motor: something new), gegen einen Felsen, der herabstürzend die ganze Bande zermalmt, das sehen wir auch im Bild: ein Gewalt-Still im Film. In Rettung und Überleben hat das Paar sich gefunden, Blende zurück auf die Rahmenerzählung. Die Moral von der Geschichte: If Motor, if Maid, there is always something new. Dann fällt ihr, die mit fliegenden Händen diese letzten Sätze schreibt, die Schreibmaschine vom Felsen, auf dem sie stand. Sie schrieb dann nicht weiter: The End.

zur Jump Cut Startseite

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com