Shohei Imamura: Stolen Desire (Nusumareta yokujo, J 1958)

.

Jump Cut Backlist
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum

 
 


Werbung
.

Shohei Imamura: Stolen Desire (Nusumareta yokujo, J 1958)

Video-Tipp
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

.
Shohei Imamura: Stolen Desire (Nusumareta yokujo, J 1958)
Kritik von Ekkehard Knörer

zur Klassiker-Startseite

Anzeige
Filme von Shohei Imamura
bei Blackstar

Der Film nähert sich seiner Geschichte von oben (die Kamera), auktorial (eine Erzählerstimme), situierend (historisch: dies ist Osaka, von den Spuren des Krieges nichts mehr zu sehen), repetitiv (der Turm, der im ersten Teil das Leitmotiv bleibt, das Wahrzeichen der Stadt). Das aber ist nichts als ein Mastershot-Eingang, wenn man so sagen kann, denn weiter geht es im Kleinen, menschlich, allzumenschlich, der Atem des Historischen und auch des Auktorialen geht dem Film ebenso rasch aus wie die Vogelperspektive; er kommt auch, anders als man meinen wollte, nicht auf seinen Beginn zurück, aus Osaka hat er sich längst entfernt.

Erzählt wird vom Schicksal einer Kabuki-Truppe, zwei Motive, Liebe und Künstlertum. In Osaka glückt der Truppe nichts, dem Strip, der jede Show eröffnet, zum Trotz; der jugendliche Ehrgeiz des Regisseurs scheint gänzlich verfehlt, keiner ist da, ihn zu schätzen, ein Freund drängt ihn, zum Fernsehen zu gehen. Dann ein Neuanfang auf dem Lande, die Schauspieler ziehen herum, in einem einzigen Dorf spielt der Rest des Films. Hier ist das auf dem Feld hochgezogene Theater die große Attraktion, die Besucher drängen sich, eine junge Frau tut für die Aufnahme (fast) alles, das Zelt ist jeden Abend voll. Keine Zeit für Experimente, lautet wiederum die Devise des Chefs der Gruppe, die neue Interpretation des Regisseurs kommt nicht auf den Spielplan.

Zwischen Burleske und Ernst schwankt der Ton, es geht um Liebe, aber eher noch um Sex. Zum Porträt des Künstlers als junger Mann gehört, dass er die vermeintlich unerreichbare, weil verheirateten Frau begehrt. Nur zwischen den beiden ist die Höhenlage tragödiennah - in den Versuchen der jungen Männer im Dorf, zu sehen zu bekommen, was sie nicht sehen dürfen, schlägt der Ton immer wieder ins Boulevardeske. In vieler Hinsicht ist der Film ein Volksstück, die Figuren sind typisiert: der krankhaft geizige Reiche, der sexbesessene Schauspieler, eben auch der Regisseur als Künstler. Zwar schürzt sich der Knoten beinahe bis zur Tragödie, die Auflösung jedoch ist seltsam freundlich, die Wege trennen sich, die Ansprüche sind ermäßigt. Happy Ending, Volksausgabe.

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com