Francis Ford Coppola: The Conversation  (Der Dialog, USA 1974)

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Francis Ford Coppola: The Conversation  (Der Dialog, USA 1974)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Ein Suchbild, in aller Beiläufigkeit. Menschen auf einem Platz, eine Geschichte im Latenzmodus, eine Totale, keine Protagonisten auszumachen, zunächst. Dies aber, in den folgenden Schnitten hinein in die Menge, auf ein Paar, das sich unterhält, dazu eine Tonspur, die verzerrt ist, dies ist der Kern des Films, von hier entfaltet sich das Weitere. Es gibt eine zweite Szene zu dem Treiben und von ihr aus fokussiert sich der Film: Das Paar, das man reden sieht und reden hört und nicht immer versteht, steht unter Beobachtung. In einem Van sieht man den Lauschexperten Harry Caul sehen - und vor allem hören. Was sie aber hören, werden sie nicht verstehen und wenn Harry Caul - und wir - es verstehen, wird es zu spät sein, falls wir glauben dürfen, was wir ihn sehen sehen.

Um den Zusammenhang von Sehen und Hören geht es nicht zuletzt. Der Film bringt im Schnitt das Hören und das Sehen zusammen, zunächst, als gäbe es nicht nur ein Ton- sondern auch ein Videoband. Dann aber driftet, mit der Entfernung von der Ausgangs-, der Kernszene, beides auseinander und bald steht das Blut für ein Sehen, das gerade dadurch nicht bezeugt werden kann. Der Traum, ein Nebel. Das Blut aber, der Mord, ist die Wahrheit oder die reine Einbildung. Was könnte ein schlimmeres Zeichen seiner zuschanden gegangenen Welt sein, für den tief gläubigen Katholiken Caul als das: dem Blut ist nicht zu trauen. Er zerschmettert, am Ende, die Jungfrau Maria mit dem Equalizer, auf der Suche nach einer Wanze, die es womöglich nicht gibt. Am Ende das Herz der Paranoia: Kein Zeugnis bezeugt mehr die Differenz von Wirklichkeit und Wahn.

Dopplungen, Umkehrungen, Verzerrungen. Der Beobachter, der beobachtet wird. Caul, der mit dem Saxophon zur Musik von der Platte die Musik macht. Lauschen, wieder und wieder: der Beichtstuhl, nur das Ohr des Priesters zu ahnen. Oder das intime Gespräch im leeren Raum über seine Unfähigkeit, die eigene Liebe glaubhaft zu bezeugen. Belauscht, bald darauf kommt es vom Band. Das Tonband, der Dialog, ein ums andere Mal, aber stets neu zusammengesetzt, gedreht und gewendet. Verbesserung der Auflösung, Blow Up, das Geheimnis aber ist nie da und verschwindet nicht. Das zeigt nur, dass das erste Bild täuscht. "The Conversation" ist ein Film ohne Totale, es gibt keinen privilegierten Blick, der das Bild und den Ton in eindeutig entzifferbarer Weise zusammensetzte. Gene Hackman spielt in einer seiner besten Rollen die Figur, an der dieses radikale Prinzip der Verunsicherung als Psychologie zusammenläuft. Der totale Wahn aber ist hier nicht das Drama eines Individuums, sondern die Struktur des Films.

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