Ernst Lubitsch: The Marriage Circle (USA 1924)

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Ernst Lubitsch: The Marriage Circle (USA 1924)

USA 1924

Regie: Ernst Lubitsch
Mit Adolphe Menjou, Marie Prevost, Florence Vidor, Monte Blue

 
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Ernst Lubitsch: The Marriage Circle (USA 1924)
Kritik von Ekkehard Knörer


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Im Grunde ist's ein Ballett, das Lubitsch hier inszeniert. Zwei Ehepaare werden vorgestellt, die Frauen beste Freundinnen, die eine glücklich verheiratet, die andere nicht. Schon das Aufstehen, im einen Fall, eine Szene der Entfremdung, der Mann treibt Sport, während Mizzi, seine Frau, missmutig seine Wäsche durch die Gegend wirft. Ganz anders geht es zu im Hause Braun, am Frühstückstisch übermannt das Paar die Liebe, Lubitsch kadriert den Blick auf den Tisch, man sieht die Hände, die die unberührte Kaffeetasse, um der Umarmung Platz zu schaffen, zur Seite schieben.

In diese festgefügte Harmonie aber bricht das Chaos in Gestalt Mizzis, die mit ganz ungehöriger Insistenz der besten Freundin den Franz abspenstig machen will. Der weiß nicht recht, wie ihm geschieht, irgendwann aber lässt er Küsse zu und wehrt sich weniger entschieden als er sollte. Er tanzt hier seinen Tanz des unentschlossenen Hin und Her, die Schauplätze wechseln: in der Praxis wird eine Komödie mit Türen gespielt, bei der Abendeinladung gelingt es Mizzi, mit flugs ausgetauschten Tischkarten Misstrauen zu säen zwischen liebender Ehefrau und verunsichertem Ehemann.

Ein Dritter kommt ins Spiel, vom Rande her, Herr Müller, der mit Franz die Praxis teilt und auf dessen Frau ein Auge wirft. Durch ein Versehen ihrerseits kommt es zum Kuss, während unterdessen ein Privatdetektiv Mizzi und Franz beim - freilich unschuldigen - tete-à-tete beobachtet und dem Ehemann Bericht erstattet. Der nämlich will Mizzi loswerden, die Ehe der Brauns wäre die Leiche, über die er zu gehen bereit wäre. Hier klafft, in der Komödie, der Abgrund, in den das Paar, mit dem man zittert, wäre es eine Tragödie, hineinstürzte.

Jedoch löst sich alles bestens auf, wenngleich in einer letzten höchst vertrackten Figur. Die Küsse werden gegeneinander aufgerechnet, doch geht die Gleichung nur auf im Moment einer gegenseitigen Verkennung. Nicht die Wahrheit löst alle Missstimmung auf, sondern eine elegant im Dreieck gespielte Lüge, die zugleich Wahrheit ist. Das alles filmt Lubitsch - der auch ganz entzückende Darsteller zur Verfügung hat - mit Wärme und einem Sinn fürs Maliziöse zugleich. Jede Nuance der Menschenbeobachtung sitzt, Knoten werden mit leichter Hand geschürzt und wieder gelöst, die Bewegungen aller Beteiligten sind - ohne dass man den Zugriff des Marionettenspielers spürte - bestens aufeinander abgestimmt. Es ist, wie gesagt, im Grunde ein wunderbares Ballett.

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