|  Zur Hochzeit trifft das junge Paar Neal und Madelaine auf Haiti
		    ein, der gemeinsame Freund Beaumont stellt sein beeindruckendes Anwesen zur
		    Verfügung. Noch bevor sie ankommen, haben die beiden aber eine
		    furchterregende Begegnung: auf sie zu kommen steifen Schritts und mit starr
		    in die Luft gerichteten Augen eine Reihe Männer. Der schwarze Kutscher
		    weiß sofort Bescheid: Zombies. Die Neuankömmlinge wollen es, vorerst,
		    nicht glauben und begeben sich zu Beaumont, der jedoch, der Betrachter merkt
		    es sofort, nichts Gutes im Schilde führt. Er will, das ist der einzige
		    Grund für die Einladung, Madelaine für sich, koste es, was es
		    wolle.
		     
		    Den Preis nennt Legendre (Bela Lugosi), der Betreiber einer
		    Papiermühle in der Nachbarschaft, in der die zu diesem Zwecke gehaltenen
		    Zombies ihre Sklavendienste verrichten: wenn einer, wie man sieht, ins Mahlwerk
		    gerät, bringt ihn das nicht um. Beaumont wendet sich an den mit allen
		    Wassern des Teufels gewaschenen Beaumont, der ein Pülverchen hat, das
		    Madelaine - im Verbund mit Voodoo-Kerzen-Zauber - töten kann, oder auch,
		    genauer gesagt: nicht. Sie wird als Zombie wiederauferstehen, Beaumont zu
		    Diensten. So geschieht es, auch der Missionar, die strukturelle Gegenkraft
		    zu Legendre, kann erst einmal nichts dagegen tun. Welch einen Teufelspakt
		    er eingegangen ist, merkt Beaumont erst, als strahlend weiß die Frau,
		    die er begehrt, aufersteht und in seinen Gemächern wandelt: seelenlos
		    jedoch, wie tot, der Blick, die Augen leer.
		     
		    Überhaupt sind die Augen das Leitmotiv des Films, ineinander
		    geblendet sind schon die Ankunft bei Nacht und die stechenden Augen Legendres.
		    Dagegen stehen die toten Augen der Zombies, die Aktionen, die folgen, sind
		    der einzige Versuch der Wiederbelebung der Augen Madelaines. Neal und der
		    Missionar tun sich zusammen, Neal liegt, schlafend Wache haltend, am Strand,
		    zu Füßen der steilen Klippe, auf der sich Beaumonts Anwesen erhebt.
		    Er erwacht und Madelaine geht, blind und ahnungsvoll zugleich, auf den Balkon.
		    Sie finden nicht zueinander, die Königskinder, der Film aber gibt ein
		    Versprechen in der Form. Im diagonalen Splitscreen fängt er sie ins
		    gemeinsame Bild, durch das hier der technische Riss geht. Der aber wird im
		    weiteren Verlauf geheilt, ja mehr noch: der Blick auf das maskengleiche Gesicht,
		    die toten Augen, findet eine Erwiderung. Madelaine erwacht aus ihrer
		    Zombiestarre, Neal blickt in ihr Gesicht, in ihre Augen, sie blickt, mit
		    uns zurück. Der POV-Shot wird zum Signal, ja recht eigentlich zum direkten
		    Ausdruck ihrer Heilung. Die Kamera, das wird hier eindrucksvoll deutlich,
		    betreibt Reflexion auf die filmische Repräsentation, indem sie mit dem
		    Blick der Figur, als wäre es die natürlichste Sache der Welt,
		    verschmilzt.  |