Tsipi Reibenbach: A City With No Pity (Israel 2002)

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Tsipi Reibenbach: A City With No Pity (Israel 2002)
Kritik v
on Ekkehard Knörer

 

Lydda, nahe Tel Aviv gelegen, ist eine Stadt mit einer langen Geschichte. Lod ist der Name der biblischen Überlieferung und mit der zufälligen Entdeckung einer fünftausend Jahre alten Stadt unter dem Boden der neuen und archäologischen Ausgrabungen an Ort und Stelle beginnt Tsipi Reibenbachs Dokumentation, die zugleich die Rückkehr in die Stadt ist, in der die Regisseurin, 1947 geborene Tochter von Holocaust-Überlebenden, von frühester Kindheit bis in die späten siebziger Jahre gelebt hat. Mehr als symptomatisch aber das Schicksal der bedeutenden historischen Fundstätte: Es gibt kein Geld, die freigelegten Überreste der Siedlung aus ägyptischer Zeit werden wieder zugeschüttet. Als Reibenbach einige Monate später wiederkommt, ist der Ort zur Müllhalde verkommen.

Im Grunde aber gilt das für die ganze Stadt, die sie nach 25 Jahren nicht mehr wiedererkennt. Lydda ist einer der größten Drogenumschlagsplätze Israels geworden, das zivile Leben ist angesichts der im Verhältnis von 2:1 in Israelis und Araber geteilten, miteinander verfeindeten Bevölkerung fast völlig zum Erliegen gekommen. Mehrfach wurde Reibenbach während des Drehs beschimpft, gar mit Steinwürfen attackiert, kaum einer der Bewohner wagte sich offen vor ihre Kamera. So bleibt Reibenbach vor allem das eine: mit der Kamera Zeugnis abzulegen vom Niedergang einer Stadt. Kontrapunktiert wird die Trostlosigkeit durch die Erinnerung Reibenbachs an eine bessere Zeit: sie erinnert sich ans Kino, das nun nur noch eine verfallene Ruine ist. Sie erzählt vom Bahnhof als Sehnsuchtsort, einst fuhren die Züge von hier bis nach Kairo. Heute: anonyme Gleise, ein Bahnbediensteter eilt herbei und verbietet die Filmaufnahmen.

Man kann über die Machart des Films nicht durchgehend glücklich sein. Nicht ohne Eitelkeit setzt Reibenbach sich immer wieder selbst ins Bild, untermalt das Elend der Bilder gerne mit reichlich deplazierten Verlassenheitsflötentönen. Auch der Erzählerkommentar der Regisseurin wäre ohne die eine oder andere erbauliche Floskel besser zu ertragen. Allzu stark ins Gewicht fallen diese Einwände nicht: eindrücklich sind die Bilder, die eine Lage dokumentieren, die nur im Grad, nicht im Prinzip von der Lage Israels als ganzer unterschieden ist. Dieser Blick in den Mikrokosmos einer unendlich verfahrenen Situation gibt einem wenig, nein: keinen Grund zur Hoffnung.

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