Christopher Roth: Baader (D 2002)

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Christopher Roth: Baader (D 2002)

D 2002

Regie: Christopher Roth

Mit Frank Gierig, Laura Tonke

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Christopher Roth: Baader (D 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Jeden Anspruch auf dokumentarischen Gehalt des Gezeigten zu konterkarieren, indem man das wohl bekannte Ende der Geschichte historisch verfälscht und gleich noch aus dem Hollywood-Western der Zeit (von "Bonnie und Clyde" bis zu "Zwei Banditen") nach Deutschland zitiert, das ist immerhin eine Idee, Christopher Roth hatte sie schon im voraus vehement verteidigt - und in der Theorie macht sie erst mal auch Sinn. Hat man "Baader" dann aber gesehen, ist man der Reihe von quasi-dokumentarischen, wenngleich nicht sklavischen Nach-Inszenierungen der Wirklichkeit gefolgt bis zum gleichfalls fiktiven Treffen Andreas Baaders mit dem BKA-Chef Kurt Krone (der eine auffällige Ähnlichkeit mit dem realen Horst Herold hat) und der schließlichen Erschießung des Terroristen, dann wird man sich mit der auch in der Pressekonferenz der Berlinale wie ein Mantra wiederholten Erklärung nicht begnügen wollen.

Denn wenn nicht um die historische Wahrheit, dann muss es ja um etwas anderes gehen. Mit dem Mythos Baader, meinte Drehbuchkoautor Moritz von Uslar, habe man sich auseinandersetzen wollen, mit dem Faszinosum, das er für seine Anhänger gewesen ist. Nur, leider: davon ist nichts zu sehen. Weder wird der Mythos demontiert noch wird ihm ein Gegen-Mythos entgegengestellt, weder gibt es eine irgendwie originelle Neu-Beschreibung der Gruppendynamik noch den Versuch, Baader als ambivalente Figur einleuchtend zu machen. Es reicht einfach nicht, das macht der Film ganz unfreiwillig überdeutlich, die vermeintliche Coolness Baaders zum Ausgangspunkt einer mit dem Historischen flirtenden Erzählung zu machen - und damit der Lifestyle-Welle der letzten Jahre hinterherzusurfen, die, mit der erlaubten Verständnislosigkeit der Nachgeborenen, den Chic des Terrorismus entdeckt hat (und natürlich nur seine Signifikanten meint).

So bietet der Film letztlich nicht mehr als das brave Abhaken der Stationen, auf denen sich die erste Generation der RAF konstituiert hat. Spielszenen werden mit Fernseh- und Wochenschaubildern gemischt. Als auch nichts weiter bedeutende Signale der Verfremdung werden Brecht-Zitate eingstreut, sonst aber ist das Drehbuch um authentischen Jargon bemüht; die Inszenierung bleibt dabei so bieder und einfallslos wie das Spiel der Darsteller. Klar ist, dass man auf dramatische Zuspitzungen, eine mit Plotpoints arbeitende Dramaturgie mit voller Absicht verzichtet hat. Ja, man kann den Machern sogar zustimmen in all dem, was sie bewusst unterlassen haben - hätten sie nur etwas entgegenzusetzen gehabt, dass irgendwie von Interesse ist.

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