Paul Cronin: Film as Subversive Art (USA 2003)

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Paul Cronin: Film as Subversive Art (USA 2003)
Kritik von Ekkehard Knörer

 

Nicht anders denn als segensreich ist das Wirken Amos Vogels zu bezeichnen. In den Jahrzehnten nach dem Krieg hat er mit seinem Cinema 16 die Filmavantgarde nach New York gebracht. Geflohen vor den Nazis, als sie 1938 Wien besetzten, hatte Vogel den Glauben an den Zionismus als Lösung rasch verloren, ließ sich in New York nieder und feierte den Film als subversive Kunst (so auch der Titel seines berühmten, vor ein paar Jahren in Deutschland in einer neuen Ausgabe erschienenen Buches). Seine Definition ist dabei so minimal, dass sie theoretisch ganz unergiebig, praktisch aber von ungeheurer Flexibilität ist: Subversiv ist das Unerwartete, das nicht Vorhersagbare. Das können Stan Brakhages Experimente sein und John Cassavetes Filme, Hitchcock und Ozu, alles, kurz gesagt, was die vertrauten Reaktionsmuster auf Grund laufen lässt: Film also als Kunst.

Was den Film zur Kunst macht, liegt dabei im Auge des Betrachters nur insofern, als der Gegenstand dieses Auge herausfordert zum Denken. So ist es sehr konsequent, dass Vogel einen Nazi-Propagandafilm ebenso ins Programm nehmen konnte wie Wissenschaftsfilme, die als Objekte ganz gewiss nicht Kunst sind. Vogel entwickelt also - von einer ganz konventionell gesellschaftskritisch-linken Position aus - einen Begriff von Kunst, der ein nach-modernistischer ist im beinahe Warholschen Sinne. Was die Kunst macht, ist die reflexive Verfremdung der Kunsterfahrung, die sie dem Zuschauer abnötigt. Diese Erfahrung ist es, die Vogel programmierte, mit über die Jahre hinweg ganz erstaunlichem Erfolg.

Der Dokumentarfilm ist als konventionelles Porträt Vogels angelegt, lässt ihn erzählen, folgt ihm in die Säle des Cinema 16 und in seine Wohnung, deren Arkanum ein Raum mit Hängeregistern ist, in denen offenkundig Vogels ganzes Leben verzettelt und verzeichnet ist. Aus dem Schrank mit den ältesten Akten zieht Amos Vogel ein "Buch", das er 1937 geschrieben hat, die autobiografische Geschichte eines jungen Mannes: abgetippt, zusammengebunden, Zeugnis eines längst vergangenen Lebens, Autor: Amos Vogelbaum. Die schönste Einstellung des Films - und neben gelegentlichen Fisimatenten die einzige mit einiger Ambition - ist die letzte: eine Fahrt durch die Wohnung, in ein anderes Zimmer hinein, dessen Wände mit Bildern und Fotografien gepflastert sind, auf eines zu, das Vogel zuvor als Schlüsselbild für sein Leben bezeichnet hat: ein Gang, eine Tür, eine Hand (fast an Hammershoi erinnernd). Rätselhaft, wunderschön, herausfordernd.

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