Lone Scherfig: Wilbur Wants to Kill Himself  (Dk 2003)

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Lone Scherfig: Wilbur Wants to Kill Himself  (Dk 2003)
Kritik v
on Ulrike Mattern

 

Ohne Dogma in Schottland

Es war einmal eine Gruppe von Regisseuren aus Dänemark, die das Metier mit radikalen Thesen auf den Kopf stellten. Sie drehten intime Filme mit Handkamera ohne technischen Schnickschnack.

Ihre Geschichten über Inzest, Irre, Familienfeiern und Beziehungen wurden von Festival zu Festival weitergereicht und mit Preisen überschüttet. Als sie allen gezeigt hatten, dass authentisches Kino ohne Bombast möglich ist und die halbe Branche mit der Handkamera herumwackelte, beendeten sie das Kapitel und brachen auf zu neuen Ufern.

Dogma war gestern. Jetzt dreht auch die "Schwester" aus der dänischen Bruderschaft um Lars von Trier und Thomas Vinterberg in Cinemascope, mit fettem Soundtrack und internationalen Schauspielern. Zusammen mit Anders Thomas Jensen schrieb die Filmemacherin Lone Scherfig das Drehbuch zu der nun startenden schwarzen Komödie "Wilbur wants to kill himself".

Vor zwei Jahren erhielt Scherfig den Silbernen Bären auf den Berliner Filmfestspiele für ihr melancholisches Werk "Italienisch für Anfänger". "Wilbur wants to kill himself" lief dieses Jahr gleichzeitig mit dem Ende März im Kino gestarteten Film "It's all about love" von Thomas Vinterberg in einer Sondervorführung auf dem Festival in Berlin.

Beide Regisseure bewegen sich nach der freiwillig verordneten Abmagerungskur wieder im filmischen Speckgürtel - mit unterschiedlichen Resultaten. Vinterberg opferte seine Figuren in einer im eiskalten Weißblau inszenierten Science-Fiction-Story über die letzten Tage der Menschheit in einem Schneesturm. Lone Scherfig verpflanzte ihre traurigen Gestalten, die in vielen Zügen an die nach Liebe suchenden Sprachschüler aus "Italienisch für Anfänger" erinnern, zwischen die verstaubten Regale einer Buchhandlung im schottischen Glasgow.

Dort versucht Wilbur mit immer neuen Varianten seinem Leben ein Ende zu setzen. Wenn er seinen Kopf in den Gasherd steckt oder eine Überdosis Tabletten schluckt, ist stets der ältere Bruder Harbour zur Stelle, um ihn zu retten. Das Leben der ungleichen Geschwister spielt sich zwischen dem vom Vater geerbten Secondhand-Buchladen und der Psychiatrie ab, in der Wilbur nach jedem Suizidversuch landet. Als Harbour sich in verliebt und heiratet, verändert sich das Leben der Brüder.

Im Gegensatz zu Vinterbergs apokalyptischem Szenarium, das einen in seiner Künstlichkeit zum Frösteln brachte, pflegt Scherfig ihre Charaktere wie zarte Pflänzchen, deren Triebe durch den Einsatz klassischer Filmtinktur nicht manipuliert werden. Sie habe sich erlaubt, "sehr viel lauter zu sein" als in ihrem letzten Film, sagt die Regisseurin. Auf dieser angenehm modulierten Frequenz schuf sie erneut eine wehmütige Liebesgeschichte mit schrägen Typen.

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