| Alfred Butler ist ein junger Mann aus bestem Haus, genauer gesagt,
		    die Anfangseinstellungen lassen keinen Zweifel: ein verwöhntes
		    Muttersöhnchen. Sein Vater befiehlt einen Campingausflug, aus Alfred
		    soll ein richtiger Mann werden. Mit dabei hat Butler seinen Butler, gemeinsam
		    geht man auf die Jagd und sieht oder trifft zwar keines der en masse vorhandenen
		    Tiere, aber trifft, zum Glück nur ins Taschentuch, eine junge Frau.
		    Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, ja, Liebe, doch erneut das leidige
		    Problem mit der Männlichkeit. Vater und Bruder der designierten Braut
		    verweigern die Zustimmung zur Heirat mit der Memme Alfred. 
		    Der Zufall, der Butler und eine List kommen zu Hilfe: Alfred Butler
		    hat einen Namensvetter, der Boxer ist und um die Weltmeisterschaft im
		    Leichtgewicht kämpft. Alfred Butler gibt sich einfach als Alfred "Battling"
		    Butler aus, schon ist er für das Landvolk ein gemachter Mann. Eine
		    Verwechslung, selbstverständlich, nicht ohne Folgen, der Trug führt
		    zu größerem Trug und schließlich, so musste es kommen, zum
		    Boxkampf der Butler mit überraschendem Ende. Die Komik des Films ist
		    nicht weniger sanft als Alfred Butler selbst, somit auf seiner Seite. Stoisch
		    erträgt er das Unheil, in das ihn all seine Verstrickungen mit der Welt
		    der Männer treiben. Die Frau liebt ihn für sein Ungeschick, aber
		    der Blick der Männer, den er durch sie auf sich geworfen sieht, verlangt
		    ihm, als die Täuschung an ihr Ende gelangt, Arbeit am Selbstbild ab.
		    Die gelingt, zur eigenen Überraschung. Nicht vor den Augen der Welt,
		    aber vor denen der Frau: er schlägt - in der Umkleide - Battling Butler
		    k.o.
		     
		    Der schönste Moment des Films das Schlussbild: Alfred Butler,
		    halb noch Boxer mit freiem Oberkörper, halb alter Adam mit Zylinder
		    und Gehstock, Arm in Arm mit seiner Frau auf den Straßen der
		    Großstadt. Stolz zurückgewonnene Weltfremdheit, kein anderer Blick
		    mehr interessiert ihn als der der Frau, auf dem Weg zurück zur zweiten
		    Natur, zu der ihm die Überfeinerung der Zivilisation geworden ist. Die
		    Ablösung ist vollendet: aus den Händen des behütenden Mannes,
		    des Butlers als beschützendem Familienfortsatz, ist er in die der Frau
		    geraten. Nicht als Initiation in die Männlichkeit wird sich das
		    Erziehungsprojekt erweisen, sondern als Überwindung des Vorwurfs der
		    Schwäche, die im Mangel daran liegen soll. 
		     
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