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Mani Ratnam: Bombay (1995)
Kritik von Ekkehard Knörer
Der Film beginnt auf dem Dorf, ein Journalist aus einer [Image]Hindu-Familie ist für kurze Zeit aus Bombay zurückgekehrt. Er verliebt sich, wiederum rasch, auf einen kurzen ersten Blick hinter den Schleier einer jungen Muslimin. In Szenen, die mal sehr komisch, dann auch wieder halb ernst sind, erweist sich: die Liebe wird erwidert, die Eltern sind entsetzt. Die beiden lösen den religiösen Konflikt auf ihre Weise: sie fliehen nach Bombay und heiraten dort schnurstracks. In ihrer Hochzeitsnacht wirft ihnen die Hindu-Vermieterin aus Missmut fünf kleine Kinder zwischen die Beine, der so verzögerte Vollzug der Ehe wird umso triumphaler nachgeholt. Die Balance von Umwegigkeit und Direktheit, mit der daraus eine Tanzeinlage mit Vorspiel-Zwischenschnitten wird, ist umwerfend: ein Michael-Jackson-Verschnitt im Balz-Tanz und mit eindeutigen Texten, die von Ekstase singen, steht gegen das Kussverbot des Bollywood-Kinos, dessen Befolgung hier aber am seidenen Faden hängt: es gibt einen Kuss, durch einen Schleier hindurch.

Auch in diesem Film schlägt die Stimmung um, es kommt zu den religiös motivierten Anschlägen der Jahre 1992 und 1993, mit entschiedenem Willen zum Dokumentarischen jagt die Handkamera einerseits durch Stätten der Verwüstung, dreht sie sich insistierend andererseits um eine Zeitungsmeldung vom Anschlag. In den Hindu-Moslem-Konflikt wird die private Geschichte, auf diesen Zusammenhang hin thematisch natürlich bestens präpariert, hineingeflochten und familial erweitert: die Zwillingssöhne und die unerwartet in Bombay auftauchenden Elternpaare, die untereinander erst die Farcen-Version des Religionskonflikts austragen, dann aber die versöhnende Botschaft des Films zu verkörpern beginnen. Auch in Bombay hält Ratnam die Kamera auf brutale Kämpfe, Feuer und Gewalt, gibt dem Grauen das volle Gewicht, nun kaum noch durch Musiknummern aufgelockert. Erst am Ende wieder, das eines der Hoffnung auf Frieden wider besseres Wissen ist, mit geradezu Spielbergscher pathetischer Wucht inszeniert, ein Lied, das zur Versöhnung auffordert, in Großaufnahme reichen sich alle die Hände.

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