George Clooney: Confessions of a Dangerous Mind (USA 2002)

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George Clooney: Confessions of a Dangerous Mind (USA 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer

Interview mit Sam Rockwell

Berlinale-Kritik

"Confessions of a Dangerous Mind" beschert einem gleich zwei Festival Déja-Vus. Der zweite Beitrag des neuen Hollywood-Drehbuch-Stars Charlie Kaufmann (nach "Adaptation") und der zweite Film mit George Clooney (nach "Solaris"), der hier zudem sein Regie-Debüt abliefert. Die Geschichte, die erzählt wird, ist so abstrus, dass Charlie Kaufmann, der Experte fürs Absurde, sie hätte erfinden müssen - wäre sie nicht wahr. Es ist die Geschichte von Chuck Barris, der in den USA berühmt wurde als Erfinder von Fernsehshows wie "The Dating Game" ("Herzblatt" ist die deutsche Version") oder "The Gong Show", in der sich Menschen ohne Talent vor einem Publikum ohne Gnade lächerlich machen durften. Allein das wäre als Vorgeschichte neuerer Trash-TV-Auswüchse, vielleicht schon einen Film wert: und der steckt auch in "Confessions of a Dangerous Mind", neben vielen weiteren.

Das Drehbuch beruht auf der Anfang der achtziger Jahre erschienenen "unautorisierten Autobiografie" von Chuck Barris - die damals für alle belegte, dass er komplett durchgeknallt sein musste. Denn er behauptete, neben seinem öffentlichen noch ein verborgenes Leben geführt zu haben, all die Jahre, und zwar als Killer im Auftrag des CIA. Seine Ausflüge mit den "Herzblatt"-Gewinner-Paaren, nach Helsinki oder West- und Ost-Berlin zum Beispiel, waren vor allem Cover für Aufträge, die er nachts erledigte, mit der Waffe. Bis heute weiß keiner recht, ob etwas Wahres dran sein könnte, an diesen autobiografischen Fabulationen - Barris' Auskunft immer nur: kein Kommentar. Die Frage nach der Wahrheit aber, das wundert einen nicht, interessiert Charlie Kaufman kein bisschen. Clooney inszeniert das ganze nach der Drehbuchvorgabe als Bilderbogen eines verrückten Lebens, als Biopic der nicht so ganz gewöhnlichen Sorte. Ineinander gemischt werden unter anderem die Geschichte von Aufstieg und Fall der TV-Legende, ein Zeitporträt und ein Agententhriller mit finsteren Hintermännern (vor allem Barris' Auftraggeber Jim Byrd, den George Clooney spielt) und dunklen Hinterfrauen (großartig: Julia Roberts als femme fatale in Diensten der Agentur).

Das Problem: "Confessions of a Dangerous Mind" ist das alles in einem und nichts davon richtig. Es handelt sich um die von George Clooney mit - allerdings vor allem bei Joel & Ethan Coen entliehener - Bravour inszenierte Schlachteplatte eines Lebens, um Herzblut an Fernsehmüll, Leichen auf Skiern zum Dessert. Seine heterogenen Bestandteile fliegen dem Film irgendwann um die Ohren, gerade weil sie in dem auf die Dauer ermüdenden einheitlichen Ton absurder Amüsiertheit vorgetragen werden. An vergnüglichen Momenten herrscht dabei kein Mangel, dafür sorgen Kurzauftritte von Brad Pitt und Matt Damon ebenso wie die virtuose Darstellung der Titelfigur durch Sam Rockwell. Abgründe aber werden nur behauptet, die Geschichte einer Ehe, die natürlich auch noch erzählt sein will (Drew Barrymore als Penny), verliert sich im Episodischen. Ja, im Grunde gilt das für den Film als ganzen. Das übliche Problem der Kaufman-Drehbücher zeigt sich auch hier, der Struktur, die durchs Biografische vorgegeben ist, zum Trotz. Man weiß nicht, wohin all die Absurditäten führen sollen, staunt nur, dass die reizendsten Einfälle aus dem Nichts kommen und dort auch wieder verschwinden. Was den Kaufmanschen Gaukeleien stets fehlt, ist die Notwendigkeit. Stattdessen flüchten sich seine Bücher von einer Skurrilität in die nächste, alle Hoffnung auf einen Sinn des Ganzen bleibt unerfüllt. Zuletzt ermüdet man, nur noch erschöpft vom dauernden Ansturm des Amüsanten. Schade drum, bei aller Großartigkeit im Detail. "Confessions of a Dangerous Mind" ist, was er, ginge es mit rechten Dingen zu, zuallerletzt sein dürfte: ein ermüdender Film.

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