Alan Parker: Das Leben des David Gale (USA 2002)

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Alan Parker: Das Leben des David Gale (USA 2002)
Kritik von Thomas Reuthebuch

 zum Interview mit Kevin Spacey

Berlinale-Kritik

Alan Parker, bereits in den siebziger Jahren mit Filmen wie „Midnight Express“ oder „Birdy“ zu Weltruhm gekommen, will im diesjaerigen Berlinale Wettbewerbsbeitrag „Das Leben des David Gale“ zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, einerseits konventioneller Thriller, andererseits engagiertes Politkino sein. Ums deutlich zu sagen: das Unterfangen misslingt an beiden Fronten gruendlich.

Ort der Handlung ist Texas, Huntsville, unweit von Austin, dem libertaeren Zentrum des riesenhaften Staates, in dem vieles amerikanischer ist als anderswo in Amerika. Auch was die Vollstreckung der Todesstrafe angeht, nimmt Texas eine Sonderstellung ein. Man ist hier eben stolz auf seine Traditionen.

Alan Parker haengt seinen Film an einem Thrillerplot auf, der etliche ziemlich abstruse Wendungen bereithaelt und vor allem strukturell enttaescht. Schon die eroeffnende Einstellung, Kate Winslet rennt mit einer Videokassette in der Hand eine einsame Landstrasse entlang, laesst erahnen, wie viel Wert Parker auf die Dynamik des Plots legen wird. Umso ueberraschender, wenn kurze Zeit spaeter die lineare Handlungsebene zugunsten mit fortschreitender Zeit immer weniger motiviert scheinenden Flashbacks zersetzt wird. Funktionieren zumindest die einzelnen Sequenzen fuer sich zunaechst genommen noch recht gut, faellt in der zweiten Haelfte des Films beinahe alles auseinander.

Die eigentliche Ueberraschung besteht darin, dass man bei einem Routinier wie Parker nicht vermuten wuerde, dass gerade handwerkliche, sprich dramaturgische Schwaechen derart deutlich auftreten wuerden. Klar zeigt man da mit dem Finger schnell auf den Drehbuchautor, doch man wird das Gefuehl nicht so recht los, dass man etliche Szenen erst vor Ort umgearbeitet hat. Zu billig sind die Mittel, mit denen dramaturgische Probleme, oft ausschliesslich ueber die Dialogebene geloest werden.

Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf die Haltung des Films, die Parker offensichtlich (im Presseheft beschaeftigt er sich untypischerweise fast ausschliesslich mit dieser inhaltlich-thematischen Ebene) so ueberaus wichtig ist. Das schürt natürlich auch Erwartungen und letztlich muss Parker sich an seinen eigenen Ansprüchen messen lassen. Exemplarisch sei dabei der dramatische Hoehepunkt herausgegriffen, in der Kate Winslet das Rennen gegen die Zeit verliert, David Gale exekutiert wird und die Gegner und Befuerworter der Todesstrafe, wie Fangruppierungen von Fussballvereinen vor dem Staatsgefaengnis aufmarschieren. Mittendrin natuerlich die unvermeidliche Reporterschar. Mit schnellen Schnitten werden der Vollstreckungsapparat, die Medienmaschine und die sich hetzende Kate gegeneinander ausgespielt, im wahrsten Sinne des Wortes. Was bleibt, sind Allgemeinplaetze und die Erkenntnis, dass nicht immer der Zweck die Mittel heiligt.

weitere Kritik von Ekkehard Knörer

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