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KRITIK
Wenn außer Ohrenrauschen und Augenflimmern nach der filmischen
Auferstehung der „Mumie" überhaupt etwas zurückbleibt, dann
die Erkenntnis, dass die Steigerung von Bombast nur potenzierter Bombast
sein kann. Lärm und visuelle Betriebsamkeit funktionieren in „Die
Mumie kehrt zurück", der besser „Die Mumie hoch zwei" heißen
sollte, grundsätzlich als Parallelmontage. Als sich überschlagende
und überschneidende Welle von Ereignissen, die weder Konzentration noch
Momente von Ruhe zulässt. Als konsequente Hyperaktivität und
vervielfachte Action.
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Beim Sequel des Kassenhits von 1999 geht es derart heftig und ausdauernd
zur Sache, dass im Abspann ein „Inferno Artist" aufgeführt wird.
Genügte im ersten Teil noch der grauenvoll schlecht animierte
Ober-Knochenknacker Imhotep (Arnold Vosloo) als Element der Bedrohung, erweckt
Autor und Regisseur Stephen Sommers diesmal einen zweiten Untoten zum Leben:
das fiese Rieseninsekt „Scorpion King". Die erweiterte Schurkenriege
umfasst zudem das fauchende Heer des Sonnengottes Anubis, die wiedergeborene
Leibwächterin Meela (Patricia Velasquez), eine Horde Pygmäen, jede
Menge Krabbeltiere und den bösen Kurator des British Museum.
Auf der Seite der Guten kämpfen neben dem molligen Indy-Verschnitt
Rick O'Connell (Brendan Fraser) und seiner Frau Evelyn (Rachel Weisz) der
gemeinsame Sohn, der Onkel (John Hannah), der flippige Ballonfahrer Izzy
(Shaun Parkes) und die tapfere Armee der Medjai. Um ein solches Aufgebot
in zwei Stunden unterzubringen, darf man keine Sekunde Zeit verlieren, deshalb
geben die Mumienmacher vom ersten Moment an volles Tempo.
In ihrer Welt scheint kein Geschehnis für sich allein existieren
zu können. Während Rick und Evelyn beinahe ertrinken, krabbeln
anderswo Käfer unter die Haut von grabenden Arbeitern. Wenn die Bösen
Ricks Familie in London attackieren, wird parallel in zwei Zimmern des
Herrenhauses gefochten. Und beim großen Finale kämpfen zeitgleich
Evelyn gegen Meela, Rick gegen Imhotep, die Medjai gegen das Anubis-Heer
und das fiese Insekt gegen alle.
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Das ist der Showdown eines Films, der nur aus Showdowns zu
bestehen scheint, und zwar ständig aus mehreren gleichzeitig. Eine derartige
Ansammlung von Actionmüll und Abenteurermythen, Horror-Bruchstücken
und Historienfilm-Scherben funktioniert nur als rücksichtsloses Festival
der Selbstironie. Und, den Dämonen sei Dank, genau das ist „Die
Mumie kehrt zurück" geworden. Wie alles andere hat Sommers bei seiner
Fortsetzung auch die Distanz zum eigenen Trash-Produkt vervielfacht. Er
lässt ein Luftschiff wie E.T.'s Fahrrad im Mondlicht schweben, während
Rick und Evelyn an Deck stehen wie einst Leo und Kate am Bug der „Titanic".
Die Dialoge sind bewusste Platitüden, die oft ironisch auf sich selbst
und die Genre-Regeln verweisen. Andererseits kennzeichnen die herausragende
Schnitttechnik und diesmal sogar einige der Tricks den Film als hochgradig
professionelles Popcorn-Produkt und exzellent ausgeführtes
Krachmacher-Kino.
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