Marc Forster: Monster's Ball (USA 2001)

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Marc Forster: Monster's Ball (USA 2001)

USA 2001

Regie: Marc Forster

Mit Billy Bob Thornton, Halle Berry

 

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Marc Forster: Monster's Ball (USA 2001)
Kritik von Ekkehard Knörer

 

Monster's Ball gehört in eine Reihe jüngerer Filme - wie etwa Billy Bob Thorntons Sling Blade oder Sean Penns Dürrenmatt-Verfilmung Das Versprechen -, die mit den Mitteln Hollywoods die Grenzen Hollywoods auszuloten versuchen. Man ist da erst einmal sehr angetan von der provozierenden Langsamkeit der Entwicklung, von der Entschiedenheit, mit der hier zum Beispiel in Sachen Sex über die Weichspül-Konventionen des Hollywoodüblichen hinweggegangen wird. Letztlich aber geht's im Widerspruch gegen die Regeln hier wie in den anderen Filmen immer nur an der Wand lang, nie wirklich ins Freie hinaus, in den Bruch mit der Konvention, der sich gerade an der Grenze, die ausgetestet wird, als notwendig erweist.

Im Grunde ist es bei Monster's Ball bereits der Plot, der nicht zu retten ist. Der Strafvollzugsbeamte Hank, gespielt vom Robert Mitchum unsere Tage, Billy Bob Thornton, ist an der Hinrichtung eines Schwarzen beteiligt; er verliebt sich, durch ein paar vom Drehbuch mehr oder weniger geschickt eingefädelte Zufälle kommt es mehrfach zur Begegnung, in die Witwe. Sie kommen sich näher dadurch, dass beide ihren Sohn verlieren und Hank, der seinen Job an den Nagel gehängt hat, macht eine wundersame Wandlung vom rassistischen Arschloch zum einfühlsamen Liebenden durch. Diese Entwicklung kann auch ein Billy Bob Thornton nicht glaubwürdig darstellen, sie bleibt pure Behauptung des Drehbuchs, wird auch durch die selbstbewusste Inszenierung der Regie nicht schlüssig.

Als Wendepunkt, der aus dem Saulus einen Paulus macht, muss nun ausgerechnet eine wilde Sexszene zwischen Hank und Leticia herhalten, die Forster meist aus gewisser Distanz filmt, einer Distanz, die ohnehin das auffälligste - und sympathische - Stilmittel der Regie ist. Die, mit Verlaub, unsägliche Dialogzeile "Hast du es auch gespürt" soll signalisieren, dass von nun an alles anders ist, dass Fürsorge und Liebe an die Stelle von Hass und Ignoranz treten. Make Love, not War, aber so einfach hatten wir uns das nun auch wieder nicht vorgestellt. Erschwerend hinzu kommt, dass Halle Berry, einst ein Model, mit ihrer derzeitigen Rollenwahl verzweifelt versucht, sich als Ernst zu nehmende Schauspielerin zu etablieren. Also gibt sie eine oscarverdächtige Vorstellung als hysterisierte Schwarze, und das ist nicht als Kompliment gemeint. Mal tobt sie, dann zittert nur die Unterlippe, dann starrt sie ins Leere. Das ist so grässlich geschauspielert, dass sie ihren Oscar schon bekommen wird. Der Wirkung des Films ist es nicht förderlich.

(P.S.: Die Kritik ist anlässlich der Aufführung bei der Berlinale 2002 entstanden.)

Dazu: Interview mit Halle Berry

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