Schwerpunkt Asien: Ann Hui: King Hu: Painted Skin  (Hongkong 1992)

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum

 

 


.

King Hu: Painted Skin  (Hongkong 1992)

 

Videos bei Amazon
Videos & DVDs bei Amazon

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
SciFi-Corner - die Science-Fiction- Website

Theater-Corner - die Theater-Seite
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

.

King Hu: Painted Skin  (Hongkong 1992)
Kritik von Ekkehard Knörer

zu Hongkong-Extra

Feng ist ein Geist der besonderen Art. Der König der Dämonen, der ein Ku-Klux-Klan-artiges Heer von Untertanen befehligt, hat sie auf dem Weg zur Hölle in einen Körper gesperrt, in dem sie nun halb lebend ist, halb tot, halb Mensch, halb Geist, verdammt, auf Erden zu wandern bis der Dämon überwunden ist durch eine stärkere Kraft. Wang, an den Feng gerät, ist jedoch ohne Zweifel der falsche: von kleinen magischen Scherzen lässt er sich ins Bockshorn jagen, er ist ein Gelehrter ohne Auszeichnung, ein Ehemann ohne Kind, der Feng zu seiner Konkubine machen möchte. Diesem Mismatch gilt die erste halbe Stunde des Films, die albern ist und halbherzige Satire, bestenfalls. Später, als der Kampf höherer Mächte beginnt, taugt Wang nur noch als Durchgangskörper: in seiner Gestalt tritt der Dämon auf, der selbst nichts ist als Maske, Schall und Rauch. Painted Skin, körperlos, wie Feng.

Zwei Priester, kleine Lichter, und ein sehr mächtiger Taoist treten an gegen den Dämon. Der Film nimmt an Fahrt auf, und jetzt erst finden Inhalt und Form zueinander. Der erste Teil von "Painted Skin" ist erdenschwer, in der etwas umständlichen Entfaltung der Prämissen, im den Situationen abgenötigten Humor, dann aber geht es hinaus aus der Stadt, durch unbesiedelte Gegenden, Felder, kahle Wälder, eine Burg: eine wunderbare Fantasielandschaft fürs Gigantomachische, ohne geografierealistische Kontinuitäten, reiner Schauplatz. Der Reinheit des Orts korrespondiert die des Geschehens, das hier nicht mehr Handlung ist (aller Sinnballast kann abgeworfen werden: dass es, ganz passend, um die Auflösung der Vermischung von Yin und Yang, von Geisterdasein und Leben geht, ist längst festgestellt), sondern fast nur noch bloße Bewegung, Kampf.

Und in der Inszenierung dieser Bewegung erweist sich King Hu ein letztes Mal als Meister seines Fachs: es geht ihm, es geht im gezeigten Kampf, um kaum anderes als das Aufblitzenlassen von Bewegungs- und Energiequanten. Aus dem Nichts und immer wieder körperlos die Bedrohung, roter Rauch und weißer Qualm, Licht, Farbe, Zischen und Knall, kaum einmal kommt es zur Berührung unter den Widersachern. Inszenatorisch ist das ein Meisterstück des Zusammenspiels von Schnitt, Kadrierung, Rhythmus. Hier wird nicht Wirklichkeit, gerade nicht die Wirklichkeit der Körperbewegung, nachgestellt, hier wird eine schwerelose Wirklichkeit fliegender, gewichtsloser, dynamisierter Körper erst erzeugt, mit den Mitteln des Kinos. Es endet dann, als dieser Luftkampf ausgefochten ist, mit der Wiederherstellung: der Körper (der des Dämons wird buchstäblich festgenagelt, Wang bekommt seinen zurück), der Differenz von Diesseits und Jenseits (Feng darf hinab in die Hölle), auch der Geschichte: Wang wird Vater und tauft seinen Sohn auf den Namen des Geists, dessen Erscheinen und Verschwinden auf wundersame Weise sein Leben erst in Turbulenzen, dann in Ordnung gebracht hat.

zur Jump Cut Startseite

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com