Kim Ki-duk: Samaritan Girl (Südkorea 2003)

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Kim Ki-duk: Samaritan Girl (Südkorea 2003)
Kritik von Ekkehard Knörer

  

Ein Kinderspiel. Zwei Freundinnen, Jae-Young und Yeo-Jin, vielleicht sechzehn, beste Freundinnen oder vielleicht mehr. Sie planen eine Reise nach Europa, sie brauchen Geld, Jae-Young prostituiert sich, Yeo-Jin managt das ganze, Männer, die junge Mädchen suchen, gibt es genug. Von der Schule ins Hotel, im Hotel ins Bett mit den Männern und stets hat Jae-Young ein Lächeln auf den Lippen, während Yeo-Jin unten Schmiere steht. Ihr ist nicht wohl bei der Sache, sie ist eifersüchtig, Jae-Young Sympathie für ihre Freier ist ihr unheimlich. Dann geht es schief. Yeo-Jin übersieht die Polizei, Jae-Young springt aus dem Fenster und kurz darauf ist sie tot. Ende des ersten Teils und der zweite beginnt damit, dass Yeo-Jin in einem verzweifelten Akt der Wiederholung, die das Geschehene rückgängig machen soll, die Männer aufsucht, mit denen Jae-Young geschlafen hat. Sie schläft mit ihnen, sie gibt ihnen das Geld zurück. Ein Lächeln auf den Lippen. Ein Kinderspiel.

Mit einem Blick auf eine blutige Leiche wechselt die Perspektive. Blut wird zum Leitmotiv des nun Folgenden. Den Blick wirft der Vater, der Polizist ist. Zufällig fällt dieser Blick, derselbe Blick in gewisser Weise, aus dem Fenster, in ein Hotelmzimmer, er sieht seine Tochter in den Armen eines Freiers. Er wird nicht mit seiner Tochter darüber sprechen, bis zum Ende nicht. Stattdessen wacht er über sie, ganz wie er ihr jeden Morgen, um sie zu wecken, die Kopfhörer aufsetzt und sanfte Musik anstellt. Er ist ein liebevoller Vater, der zum Rächer wird, der handeln muss, weil er keine Worte hat, der sich verletzt, um seine Tochter zu retten. Deutlich die religiösen Konnotationen, auf der Fahrt zur Schule erzählt der Vater Wundergeschichten. Eine Gruppe Kinder, die sich im Wald verlief, sie sahen Maria und in fielen in den Schlaf. Im Schlaf aber hatten sie eine schreckliche Vision vom Ende der Welt.

Auch Yeo-Jin wird einen schrecklichen Traum haben, am Ende. Vater und Tochter fahren zum Grab der Mutter, sie sprechen kaum ein Wort, vor allem nicht über das, was geschehen ist. Eine Pilgerfahrt, eine Bußfahrt. Kim Ki-duk erzählt das nüchtern, in Naturbildern, rückt seinen Figuren nicht zu nahe und unternimmt nichts, die Traumatisierungen seiner Figuren ins Pathos der Überwältigung zu übersetzen. Er urteilt nicht, nicht über die Tochter, nicht über den Vater, die sich in einen moralisch nicht mehr aufzulösenden Konflikt aus Verzweiflung, Schuld und Wiedergutmachung verstricken. Aber er kennt Gnade und Erlösung für seine verlorenen Seelen.

Noch einmal ein Perspektivwechsel kurz vor dem Ende, im Moment, in dem die schlimmste Wendung ausbleibt. Eine Totale aus weiter Entfernung, Yeo-Jin am Ufer eines Flusses, kaum noch erkennbar. Schnitt: Ein Blick aus noch weiterer Ferne. Wer hier blickt, ist ein christlicher Gott, sein Blick ist ein barmherziger. Und siehe: Es war gut.

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