Roy Andersson: Songs from the Second Floor (Schweden 2001)

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Roy Andersson: Songs from the Second Floor (Schweden 2001)

Schweden 2002

Regie: Roy Andersson

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Roy Andersson: Songs from the Second Floor (Schweden 2001)
Kritik von Thomas Reuthebuch

  

"Songs from the second floor" erinnert in seiner beissenden Gesellschaftskritik an Achternbusch, beschwört mit surreal-komischen Bildern Bunuel herauf und ist dabei ganz viel Roy Andersson; der schwedische Regisseur, der sich nach seinem letzten Spielfilmfiasko vor gut 25 Jahren ausschließlich im Werbefilmbereich ausgetobt hat.

Andersson läßt die Kamera immer wieder unverändert in den Raum starren, in dem sich seine skurrilen Figuren wie durch ein Gemälde bewegen. Diese sorgfältig austarierten Szenen bilden die Eckpfeiler eines Films, der zunächst unbedarft harmlos-durchgeknallt daherkommt, im Lauf der Dinge jedoch zu einer höchst subjektiv-verzerrten Abrechnung mit der schwedischen Gesellschaft wird. Von einer Handlung kann kaum gesprochen werden; es dominieren Bilder, Beobachtungen, lakonisch hingeworfene, in sich abgeschlossene Absurditäten, tragikomisch bis dramatisch. Ein Angestellter wird auf erniedrigende Weise entlassen, ein Immigrant brutal auf der Strasse zusammengeschlagen, ein Magier begeht während einer Show einen verheerenden Fehler. Eine Figur, Karl, dessen Gesicht mit Asche bedeckt ist, schält sich aus dem Chaos heraus. Er hat gerade seinen Möbelladen angezündet, um an die Versicherungssumme zu kassieren.

Anderssons Stil ist erfrischend anders, schafft Raum für die angesprochenen tragikomischen Situationen, durch die er seine Figuren stolpern, oder soll man vielmehr sagen, schleichen lässt. Da gibt es zum Beispiel den senilen ehmaligen Oberleutnant, dessen Krankenbett an einen Laufstall erinnert, an dem er zerrt und reißt, unterbrochen vom Hitlergruß. Stellvertretend für eine dem Untergang geweihte Ordnung, die eine Gesellschaft ökonomisch wie spirituell gegen die Wand fährt, sind es die Alten, soll meinen die Mächtigen, die immer wieder als Reibungsfläche dienen. Beim Leichenschmaus nach der Hinrichtung eines Kindes, dass vor den Honoratioren von einer Klippe gestürzt wird, kotzt ein Greis beiläufig den Brandy über den Tresen, während sich unter ihm eine Frau mittleren Alters windet und nicht mehr auf die Beine kommt. Diese wütende Raserei ist es, die Anderssons Film auszeichnet. Auch wenn das mitunter bemüht wirkt, die Bilder danach schreien, auf ihren Symbolgehalt hin abgeklopft zu werden, wird die Leinwand in eben diesen Momenten in Brand gesetzt.

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