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Sweet and Lowdown

USA 1999
Regie: Woody Allen

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Sweet and Lowdown

Sweet and Lowdown

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....... Wie kaum einem anderen Regisseur des amerikanischen Gegenwartskinos ist es Woody Allen gelungen, zu einem eigenen Genre zu werden. Und wie sich das das modernetheoretisch gehört, hat sich dieses Genre längst zu weiteren Subgenres ausdifferenziert. Es gibt die misanthropischen Intellektuellenfilme (cum Liebes- und Weltschmerz) mit Allen in der Hauptrolle wie zuletzt Deconstructing Harry (mein liebstes Subgenre, wie ich gestehen muss), dann die aus der Art schießenden und dann doch leicht identifizierbaren Werke wie September oder Shadows and Fog - und dann gibt es das Nostalgie-Subgenre, in dem bisher vor allem die Einträge Radio Days und Zelig zu verzeichnen waren.
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Sweet and Lowdown ist ein neuer Eintrag in dieses Genre - und er ist gewissermaßen eine Kreuzung aus den beiden anderen. Das Vorführen biografischer Fiktion im ernsthaftesten dokumentarischen Gestus, inklusive Expertenauftritte mit kommentierenden Äußerungen, erinnert stark an Zelig. Tempo, Licht und Haltung hingegen lassen eher an Radio Days denken. Sweet and Lowdown komplettiert aber das Allensche Oeuvre vor allem darin, dass es der erste Film ist, der eine bekannte Leidenschaft des Regisseurs ganz und gar ins Zentrum stellt: die Musik der 30er Jahre. Und am Ort dieses Zentrums, als ihr Medium, findet sich die fabulierte Figur des Gitarristen Emmet Ray (Sean Penn, der hier auf irritierende Weise Robert de Niros Mimik nachzueifern scheint), der Fleisch ist vom Fleische des Allenschen Figurenarsenals. Ein Kotzbrocken mit liebenswerten Eigenschaften, ständiger Loser zugleich wie die frühsten Allen-Helden und Genie auf seine Art, das alles aber gedämpft durch einen nostalgischen Blick, aus dem nur ab und an die vertrauten und so geschätzten absurden Einfälle ausbrechen.
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Neben der Musik bleibt für die einzelnen Figuren wenig Platz, was angesichts der vielversprechenden Skizzen, als die sie dann herumlaufen, recht bedauerlich ist. Sowohl die stumme Freundin, dann seine Frau Blanche wie Emmet Ray selbst müssen mit nur wenigen, dann aber ständig repetierten Charakterzüge zufrieden sein. Der vielfache Verweis aufs Konkurrenzverhältnis zu Django Reinhard etwa wirkt so einfallslos wie das wiederholte Züge-Betrachten und Ratten-auf-Müllkippen-Erschießen. Bekanntlich entwickelt Allen seine Projekte aus in seinen Schubladen sich sammelnden Einfällen. Bei Sweet and Lowdown hat er wenn nicht in die falsche, so in eine der weniger interessanten gegriffen. Gleichwohl macht Allen nach wie vor nie schlechte Filme - manche, wie dieser, sind einfach nur ein bisschen langweilig. Schon der nächste kann wieder sehr viel mehr Spaß machen.


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