Schwerpunkt Japan: Sabu: The Blessing Bell (Koufuku No Kane, Japan 2002)

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Sabu: The Blessing Bell (Koufuku No Kane, Japan 2002)

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Sabu: The Blessing Bell (Koufuku No Kane, Japan 2002)
Kritik von Ekkehard Knörer


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Ein Mann, der nicht spricht, auf einer Reise durch eine Stadt. Auf verlassenem Gelände beginnt sie, mit einer langen Einstellung auf Gleise, der Mann nähert sich der Kamera. Sie folgt ihm, aber niemand selbst auf Gleisen. Sabu bevorzugt lange, starre Einstellungen, Standbilder oft, durch die sein Held dann läuft. Aus der Montage holt er Witz: Der Mann stürmt in ein brennendes Haus, um zwei Kinder zu retten, starre Einstellung. Schnitt, nächstes Bild: er bekommt, auf dem Polizeirevier, eine Tapferkeitsurkunde. Zuvor saß er dort in einer Zelle, man hatte ihn des Mordes an einem Yakuza verdächtigt. Der hatte sich das Messer selbst in den Leib gestoßen - und auch aus den Einstellungen zieht Sabu trockenen Witz. Man sieht den toten Yakuza, dahinter, schweigend, den Mann, auf einer Böschung sitzend, von rechts kommt ein Polizist auf einem weißen Fahrrad ins Bild. Zehn Sekunden lang, schätzungsweise, verharrt die Kamera auf dieser kuriosen Gruppe. Dann Schnitt, der Held im Knast.

Paradox ist der Film darin, dass er so langsam und still ist wie an Ereignissen reich. Unter anderem wird der Held - mutmaßlich (nicht alles, was geschieht, sehen wir auch im Bild) - einen Mord begehen, von einem Auto angefahren werden, den Geist eines alten Mannes verschwinden sehen, Millionen im Lotto gewinnen und das Geld wieder verlieren. Zu alledem sagt er: nichts. Es gibt keinen Reim darauf, immer absurd ist das ganze, oft komisch, gelegentlich zu rasch und glatt in der Produktion seiner Gags. Im Grunde ist der schweigende Mann eine komische Figur (und zwar aus einem Stummfilm), Charlie Chaplins Tramp ebenso verwandt wie Monsieur Hulot, gefangen in einer Welt von Widerständen, die Sabu aber nicht zu einer Geschichte ordnet, sondern zum absurden Parcours der Unfälle, Glücksfälle, Unglücksfälle, Zufälle. Einen Fall in ein Loch gibt es auch, aus demselben Nichts, aus dem heraus alles andere zustößt.

Ein ganzes Leben rollt hier ab, all in a day. Und es rollt wieder zurück, rekapitulierend, am Ende rennt der Mann noch mal den ganzen Weg, Station für Station kommen die Geschehnisse wieder ins Bild. Wohin er rennt? Zur Auflösung des Ganzen, einer Schlusswendung, die die Erlebnisse nicht erklärt, aber doch - wenn auch auf einigermaßen verblüffende Weise - situiert. Der Held kommt, auf mehr als eine Weise vielleicht, nach Hause. Und er spricht. Die Suche nach tieferer Bedeutung, zu der das Geschehen herauszufordern scheint, wird mit der Schlussvolte ad absurdum geführt. Ob man das als abschließenden Kommentar zu den Bildern nehmen kann: Wer weiß?

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