Tarsem Singh: The Cell (USA 2000)

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The Cell

USA 2000
Regie: Tarsem Singh
Mit Jennifer Lopez, Vince Vaughn, Vincent D'Onofrio


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The Cell - ein Film mit Jennifer Lopez

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KRITIK

Manchmal sitzt man im Kino und merkt gar nicht, wann die Werbung endet und der Film beginnt. Jennifer Lopez im langen schneeweißen Kleid, im weißen Sand einer endlosen Wüste wandelnd, umschmeichelt von einer Kamera, die nichts als die Schönheit dieser Frau und dieser sonderbaren Landschaft zelebriert - da wartet man förmlich auf die Einblendung von Duschgel, Orangensaft oder Duftwasser. Doch „The Cell“ dauert deutlich länger als 30 Sekunden, bewirbt weder Kosmetik noch Köstlichkeiten und hat trotzdem nicht viel mehr zu erzählen als ein durchschnittlicher Reklamespot. Hin und wieder überwältigen die Bilder des Films, so wie es gute Kinowerbung schaffen kann, doch Sekunden später wird wieder seine ganze Banalität offenbar. Dann fühlt man sich irgendwie missbraucht und hinters Licht geführt, als schmecke die verführerisch glitzernde Eiswaffel doch nur nach vergammelten Keksen.
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Erst nach dem Film wird einem klar, was für ein seltsames Monstrum sich hinter dieser Serienkiller-Fantasie des Werbefilmers Tarsem Singh verbirgt, wie „The Cell“ eine bestialische Geschichte in Wattebilder packt, sich bemüht, durch Design und Dekoration, Styling und Maske surreale Kunst zu suggerieren, als wäre jedes Bild ein Gemälde, das Werk eines großen Malers, der die Gummizelle seit Jahrzehnten nicht verlassen hat. Dann erst beginnt man den Film richtig zu hassen. Für seine Kälte, die nicht verstörend ist wie im düsteren Genre-Meisterwerk „Sieben“, sondern nur menschenverachtend. Ein Killer (Vincent D’Onofrio) treibt sein Unwesen, der Frauen einsperrt und langsam, zentimeterweise ertränkt, um sie nach ihrem Tod in Puppen zu verwandeln. Alles, was Singh dazu einfällt, sind albtraumhafte Fantasy-Szenen aus dem Kopf des Mörders, die zwar visuell keine Grausamkeit auslassen, aber den eigentlichen Schrecken schön vom Zuschauer fernhalten.
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Jennifer Lopez legt dazu kassenwirksam den Glanz eines Stars über den Film, als Karikatur einer Psychologin, die per modernster Technik in den Geist des Killers eintaucht, während der im Koma liegt. In der bizarren Gedankenwelt, jener Geisterbahn voyeuristischer Bilder-Geilheit, begegnet sie dem Mörder als krankem Teufel und als unschuldigem Jungen, die in seinem Hirn gegeneinander kämpfen. Da sich jedem ernsthaften Psychologen nun ohnehin schon die Fußnägel rollen, besiegt Lopez die bösen Geister auch noch mit Kampfkunst à la „Matrix“. Vermutlich versucht Singh mit seinem visuellen Amoklauf eine Art Bilderstürmer des Schreckens zu sein, doch in Wahrheit ist er wohl nur ein cleverer Werbefilmer, der seine Zielgruppe kennt. Ob man Duschgel oder Grausamkeit verkauft, ist letztlich doch egal.

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