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The Sixth Sense

USA 1999
Regie: Manoj Night Shyamalan
Mit Bruce Willis, haley Joel Osment

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The Sixth Sense

The Sixth Sense

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Eine Kritik von Christoph Elles

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....... Der Begriff 'Horror' lässt an Monster denken, an übernatürliche Wesen und spukende Häuser, seit einigen Jahren auch an maskierte Schlitzer und kreischende Teenager. 'The Sixth Sense', der Überraschungshit aus den USA und heiße Oscar-Anwärter, ist kein Horror-, sondern ein Gruselfilm. Das Werk, so altmodisch wie diese Genre-Bezeichnung und doch auf der Höhe einer vom Mystischen faszinierten Zeit, erzeugt keinen Schrecken, sondern stets Unbehagen: ein Kribbeln im Nacken, ein Frösteln, einen Kloß in der Magengegend. Die Geschichte über einen kleinen Jungen, der die Toten sehen kann, überlässt uns 100 Minuten lang unserer Beklemmung, um sie dann im bewegendsten Finale des Kinojahres zu lösen. Dieses Ende, so überraschend wie unvermittelt, offenbart erst die meisterliche Präzision und herausragende Sensibilität von 'The Sixth Sense'. Weit mehr als ein effektiver Gruselfilm, weit mehr als ein Drama über die schmerzvolle Seite menschlicher Beziehungen, entpuppt sich der Film als so ernsthafte wie einfühlsame Auseinandersetzung mit Tod und Verlust, als Ode an die Trauer und als Hoffnungszeichen für die Trauernden.
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Von Anfang an legt 'The Sixth Sense' alle Fährten, stellt Weichen für seinen großen Moment. Der Zuschauer ahnt nicht, wohin die Reise geht; erst mit der Zeit entstehen klare Story-Linien, die schon für sich genommen ungewöhnlich sachte und sanft erzählt sind und anscheinend nur darauf warten, zusammen zu fließen. Da ist der achtjährige Cole Sear (fantastisch: haley Joel Osment), der von unerklärlichen Angstzuständen geplagt wird. Kein Lachen entweicht den Lippen des stillen Kindes, das ein düsteres Geheimnis mit sich zu tragen scheint. Zum anderen erleben wir den Psychiater Dr. Malcolm Crowe (wunderbar zurückhaltend: Bruce Willis), dessen Ehe in quälendem Schweigen und einem Mangel an Zuwendung langsam und leise zu sterben scheint.
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Crowe, den schwere Selbstzweifel plagen, seit ein Patient ihn schwer verletzt und sich selbst erschossen hat, nimmt den Jungen Cole in Behandlung und entdeckt bald den Grund für dessen Verschüchterung: der Kleine sieht tote Menschen; ihr Unruhe, ihre Traurigkeit und ihre Leiden. Gemeinsam suchen der Psychiater und sein Schützling nach Heilung, Hilfe und Erlösung. Nach dem Film sieht man die viel gefürchtete und oft verdrängte Welt von Tod und Trauer mit anderen Augen. Im Schmerz des Verlusts begreift man einen Hauch von Zuversicht, in die Fassungslosigkeit des Abschieds legt der Film einen Schimmer von Trost. Man kann es kaum genug wertschätzen, wenn ein Kunstwerk im Herzen seines Betrachters soviel bewegen und erreichen kann: 'The Sixth Sense' ist der letzte große Film dieses Jahrtausends.
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