Scherpunkt Asien: Higushinsky: Uzumaki (Japan 2000)

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Uzumaki

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Higushinsky: Uzumaki  (Japan, 2000)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Dass weniger mehr sein kann, und über die längere Strecke eines Spielfilms fast immer auch ist, gehört zu den Lektionen, die die ehemaligen Videoclip-Filmer des Kinos vielleicht nie lernen werden. Dass aber zuviel gelegentlich gar nicht so wenig ist, im richtigen Genre und im bewussten Verzicht auf das, was ein Weniger an Effekten, Kamera-Albernheiten und grotesken Pointen an Subtilitätsgewinn bedeutete, das belegt Higushinskis überdrehte Horrorfarce Uzumaki.

Es ist nicht so, dass er irgendetwas auslässt: schräg gelegte Kamerablicke, Fahrten und Schwenks auch da, wo sie einfach nichts zu tun haben. Uzumaki ist ein Film, der in erster Linie Spaß hat am eigenen Können, an den eigenen Effekten, der weder seine Figuren noch seine Horror-Geschichte Ernst nehmen will. Aber dafür gibt es gute Gründe: die Vorlage ist ein - offensichtlich gleichfalls recht überbordender - Manga und die Geschichte ist ohnehin lächerlich: eine mysteriöse Krankheit breitet sich in einer kleinen, seltsam zeitlosen japanischen Stadt aus, eine Spiralen-Obsession. Befallen von ihr wird Toshio, der Vater von Shuichi, dessen Freundschaft und/oder Liebe zu Kirie den sozusagen humanen Scheinkern des Films ausmacht. An der Darstellung von Figurenpsychologie im herkömmlichen Sinne hat Uzumaki eigentlich aber kein Interesse, der Wahnsinn, die Obsession, die Furcht sind nur behauptet und gerade recht kommender Vorwand für den Einsatz von Special Effects, zu denen auch die auftretenden Figuren werden. Shuichi, priesterlich gekleidet, die naive und furchtsame Kirie sind keine Charaktere, deren Entwicklung interessiert, sondern Material, an dem der Fortgang der Spiralisierung seinen Schauplatz finden kann. Freilich gelingt es bei solchem Umgang mit den Figuren gerade nicht, Affekte (Furcht, Mitgefühl) zu binden oder überhaupt nur hervorzurufen. Was ihnen widerfährt, ist einem folglich herzlich egal.

Bleiben also immer noch die Effekte, das Sounddesign und die Optik. Und da erwischt einen Higushinski immer wieder: die Spirale, die gelegentlich als halb ironischer, halb rührend unbeholfener CGI-Effekt die Figuren verfolgend durchs Bild trudelt, geht zunehmend unter die Haut, gräbt sich, mit malmender und knirschender Unterstützung der Tonspur, ins Fleisch. Man sieht hervorpoppende Augen, die einen Spiralentanz aufführen, man sieht grauenhaft verdrehte Körper, Ausbeulungen, als solle ein neues Alien geboren werden. Geschockt wenigstens ist man immer wieder, für den Moment, gelegentlich reicht es bis zum nächsten Schock, gelegentlich wird's zwischendrin aber auch wieder langweilig. Wie etwa Jeunet/Caros Delicatessen, an den man immer wieder denken muss, ist Uzumaki ein gänzlich synthetischer Film, der weder Realismus noch Psychologie prätendiert. Alles was er will, ist der offen stehende Mund des Betrachters, das glotzende Auge. Man kann nicht leugnen, dass er immer wieder erfolgreich ist. Ob damit nun viel erreicht ist oder wenig, das bleibt Geschmacksfrage.

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